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Pilzliche Schaderreger

Im Vergleich zu anderen Jahren war im Jahr 2001 ein besonders starkes Auftreten von Rostpilzen zu
verzeichnen. In vielen Regionen Sachsens wurde ein massiver Befall der Birnbäume durch den Birnengitterrost, erkennbar an orange-
roten Blattflecken, beobachtet. Meist bewirkte dieser Pilz schon im August einen totalen Laubfall bei diesen Birnbäumen. 

Ebenfalls wurde verstärkt der Kiefernrindenblasenrost an Weymouthkiefern und seine
Sommerform an Schwarzen Johannisbeeren, der Johannisbeere Säulenrost, festgestellt.

Neben den Rostpilzen traten die verschiedensten Blattpilze auf.
Angefangen vom Sternrußtau und Mehltau bei Rosen setzt sich die Auflistung der Blatterkrankungen bei
unzähligen Pflanzenarten fort. Beispielsweise litten regional wieder die Walnuss und die Weide stärker
unter der Brennfleckenkrankheit. Vorzeitige Laubverluste im Juli waren insbesondere durch den Falschen
Mehltau am Wein und an der Salatgurke zu verzeichnen. Wie schon in den vergangenen Jahren
bewirkte auch die Kraut- und Braunfäule in vielen Gärten erhebliche Einbußen bei der Tomatenernte.

Durch die Monilia- Spitzendürre kam es örtlich abermals zu einem starken Rücksterben der Zweigspitzen von
Zierkirschen, Mirabellen, Sauerkirschen, Aprikosen und Mandelbäumen. Sehr auffällig
erschien sowohl am Kern als auch am Steinobst im Verlaufe der Vegetationszeit das Schadbild der
Fruchtmonilia. Dieser Schaderreger verursacht innerhalb kurzer Zeit Fruchtfäule und die Bildung
graugelber, meistens ringförmig angeordneter Schimmelpolster auf den Früchten.

Tierische Schaderreger

So manch Gartenbesitzer hat auch 2001 wieder leidvoll erfahren müssen, wie schmackhaft eine
Vielzahl der Gartenpflanzen für die ungeliebten Nacktschnecken sind.

Neben den Schnecken traten verschiedene Milbenarten im vergangenen Jahr als Schadursache in den Vordergrund.

Zur Zeit der Ernte der Brombeeren war häufig ein Befall durch die Brombeergallmilbe zu beobachten.
Die Beeren reiften ungleichmäßig aus, blieben teilweise oder ganz rot und schmeckten fade. Fast immer
beschränkte sich der Befall nur auf einzelne Triebteile.

Bei Wein, Birne und Walnuss war häufig ein Befall durch so genannte Pockenmilben in Form von
pockenartigen Blattwölbungen zu beobachten.

Bei Liguster, Eiben, Efeu und nicht zuletzt bei Rhododendron waren zunehmend auffällige Kerbfraßspuren
an den Blatträndern sichtbar. Diese buchtenförmigen Fraßstellen verursachte ein ca. 10 mm großer,
nachtaktiver Rüsselkäfer der Gefurchte Dickmaulrüssler. Neben diesem Blattfraß konnte auch das
Welken der Blätter oder das Absterben von Pflanzenteilen festgestellt werden.

Unbelebte Schadursachen

Wie schon im Vorjahr wurde die Freude des Obstgärtners an seinen Apfelfrüchten zur Zeit der Ernte
durch Stippigkeit gemindert. Liegt Stippigkeit vor, findet man beim Durchschneiden der Frucht unter der
Schale kleine, braune Flecke. Bei einigen Apfelsorten können auch auf der Schale kleine, leicht eingesunkene
graugrüne oder bräunliche Flecke entstehen. Die Früchte schmecken bitter. Ursache für die Stippigkeit ist
ein unausgeglichenes Nährstoffverhältnis  besonders die Nichtverfügbarkeit von Kalzium während der Fruchtbildung durch
bestimmte Witterungseinflüsse.

Susanne Schumann