Apfelwickler
jetzt in zweiter Generation
Neben den
offensichtlich tätigen Schädlingen, wie Blattläusen, blattfressenden
Insektenlarven oder auch Nacktschnecken, besteht im Juli Gelegenheit, gegen
einige Schaderreger vorzugehen, die eine versteckte Lebensweise führen oder die
zu einem späteren Zeitpunkt nicht
mehr bekämpft werden können.
Im Juni hat
sich die erste Generation des Apfelwicklers In den heranwachsenden Früchten
eingenistet. Oft fällt dieser Erstbefall nicht sonderlich auf, da die Apfelbäume
in diesem Zeitraum einige der noch kleinen Früchte
verlieren (Vorsommerfruchtfall). Falls diese Früchte aber Fraßspuren aufweisen, ist es ratsam, der nächsten Generation des Apfelwicklers vorzubeugen. Erst diese zweite Generation verursacht die "madigen" Äpfel im Herbst. Der einfache, aber mühsame Weg ist die konsequente Beseitigung der abgefallenen Früchte, bevor diese von der Larve verlassen werden. Zusätzlich empfiehlt sich das Anbringen von Wellpapperingen in 0,5 - 1 m Höhe an den Stämmen der umstehenden Bäume.
Im Gegensatz zu Leimringen dürfen Pappringe unten der Rinde nicht eng anliegen sondern sie sollen den Larven ein günstiges Versteck bieten, in weichem die Wicklerraupen sich verpuppen können.
Von Mitte Juni bis Ende September müssen diese künst lichen Verstecke regelmäßig kontrolliert und von Puppen des Apfelwicklers befreit werden.
Wenn in der Vergangenheit starker Befall vorlag, so kann mit einer
Pheromonfalle der Falterflug der männlichen Wickler überwacht und der optimale
Zeitpunkt für eine Spritzung ermittelt werden. Mit einem nur gegen den
Apfelwickler wirksamen Granulosevirus- Präparat lassen sich gute Bekämpfungsraten
erzielen, ohne dass ein Einfluss auf andere Organismen zu befürchten wäre.
Vorausgesetzt, die Anwendung erfolgt rechtzeitig, bevor sich die neu geschlüpfte
Larve einbohrt. Dieser Zeitpunkt ist, abhängig von der Witterung, 10 bis 14
Tage nach dem Gipfel des Falterfluges erreicht.
Dr. Arndt
Bennewitz