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Mit der Möhrenfliege ist wieder zu rechnen

 

Die G emüsefliegen zählen zu den wichtigsten tierischen Schädlingen im Kleingarten. Zu den bekanntesten gehören u.a. die Möhren- und die Zwiebelfliege.

 

Die Möhrenfliege bevorzugt windgeschützte, leicht schattige und feuchte Stellen. Neben Möhren werden auch Dill, Kerbel, Petersilie, Sellerie u.a. Doldengewächse sowie Kopfsalat, Endivie und Chicoree befallen.

 

Die Made dringt vom Boden aus in die Wurzeln ein. Dort findet man dicht unter der Rinde der Möhre Fraßgänge, die oft nach außen offen sind. Die Gänge und den Kot der Maden färben sich rostbraun, was auch zu dem Namen Eisenmadigkeit" geführt hat. Befallene Möhren schmecken bitter und riechen unangenehm. In die Gänge dringen häufig Fäulniserreger ein. Geschädigte Möhren reagieren oft mit einer verstärkten Seitenwurzelbildung. Das Möhrenlaub nimmt eine gelbliche oder rötliche Färbung an und vertrocknet schließlich.

 

Die Möhrenfliege hat zwei Generationen im Jahr. Sie überwintert als Puppe im Boden oder als Larve in Ernterückständen bzw. eingelagerten Möhren. Die Fliegen erscheinen ab Ende April/

 

Anfang Mai und legen ihre Eier in Erdritzen in der Nähe von Möhren ab. Nach 4‑8 Tagen schlüpfen die Maden und befallen die Möhren. Die Verpuppung erfolgt 4‑7 Wochen später im Boden. Die 2. Generation tritt Ende Juli/Anfang August auf.

 

Vorbeugung und Bekämpfung 

 

Die Möhren sollten sorgfältig geerntet und vor der Einlagerung gründlich sortiert werden. Frischer Kompost oder Mist ist auf Möhrenflächen zu vermeiden. Weiterhin ist eine vierjährige Anbauphase empfehlenswert. Außerdem sollten weniger anfällige Sorten* wie z.B. "Sytan" oder Fly Away" bevorzugt werden. Durch eine späte Aussaat (ab Anfang Juni) kann der Befall ebenfalls eingedämmt werden. Weiterhin ist eine dünne und gleichmäßige Aussaat wichtig.

 

Hinweis!

 

In diesen Wochen muss wieder mit dem Auftreten des Weymoutskiefernblasenrostes gerechnet werden.

 

Rot und Weißfleckenkrankheit an Erdbeeren

 

In den letzten Jahren häuften sich im Spätsommer und herbst die Anfragen von Kleingärtnern wegen kleiner Flecken auf den Erdbeerblättern. Dabei handelt es sich um die Rot-  bzw. Weißfleckenkrankheit. Es sind zwei verschiedene Pilzerkrankungen, die aber ähnliche Symptome hervorrufen und oft in Mischinfektionen auftreten.

 

Bei der Rotfleckenkrankheit entwickeln sich auf den Blättern, aber auch auf den Blatt‑ und Fruchtstielen und den Kelchblättern kleine, unregelmäßig geformte, karminrote bis braunrote Flecke, während die Flecke bei der Weißfleckenkrankheit eher rund sind und das Gewebe in der Mitte der Flecke abstirbt. Dadurch entstehen rotumrandete Flecke mit einem weißen Zentrum. Der Befall wird in der Regel erst nach der Ernte sichtbar. Bei sehr starkem Befall kann es zum Absterben der Blätter und zur Schwächung der Pflanzen kommen. Beide Schadpilze über wintern auf den abgestorbenen Blättern. 

Von da aus erfolgt die Neuinfektion im Folgejahr.

Kranke Blätter sind nach Feststellung der ersten Symptome sofort zu entfernen. Eine optimale Nährstoffversorgung fördert die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen. Weiterhin ist auf ausreichende Pflanzabstände zu achten, damit die Blätter nach Niederschlägen schnell wieder abtrocknen können. Die Pflanzen sollten außerdem nicht länger als zwei Jahre am Standort belassen werden. Die Jungpflanzengewinnung von befallenen Beständen ist zu vermeiden. Bei Neupflanzungen sind weniger empfindliche Sorten, wie z.B. Bogota, Elvira oder Tenira, zu wählen.

 

Beide Krankheiten haben nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung, daher ist eine chemische Bekämpfung unrentabel (z.Zt. ist auch kein Mittel aner kannt).                                                   

 

 

 Petzoldt