Was ist beim
Einsatz von
Jeder
Freizeitgärtner kann heute mit Hilfe von Rindenhäcksel pflegeleichte Pflanzflächen
sein Eigen nennen. Häufig wird angenehm duftende Nadelholzrinde verwendet. Das
sieht sehr sauber aus und wenn dick genug abgestreut wird, kommen Unkräuter aus
Samen nicht durch. Wurzelunkräuter lassen sich leichter aus der Schicht
herausziehen. Ist das nun wirklich so vorteilhaft für Pflanzungen? Zuerst kommt
es wesentlich auf den vorhandenen Boden an. Schwerer Lehmboden und feinbindiger
lehmiger Sand sollten nicht gemulcht werden. Sandböden können mit
Mulchschichten vor dem Aus trocknen geschützt werden. Bei schweren Böden wird
das Wasser ebenso festgehalten und sättigt alle Luftporen. Dies führt
zur Setzung des Bodens. Dadurch fehlt Sauerstoff an der Wurzel. Es kommt zur Fäulnis.
Die Pflanzen gehen ein. Mancher Gärtner hat dabei schon teures Lehrgeld
bezahlt.
Es gibt aber
noch weitere Dinge, die beim Einsatz von Rindenmulch zu beachten sind.
Der ph-Wert
des Bodens, durch sauren Regen sowieso schon weit unterhalb des neutralen
Bereichs, wird weiter verschlechtert, wenn nicht ausreichend mit Düngekalk
entgegengewirkt wird.
Rindenmulch
entzieht dem Boden Stickstoff, dieser wird beim Umsetzen der Rinde in Humus benötigt.
Man muss deshalb mit einem Stickstoff dünger zusätzliche Mengen düngen.
Weitere
Nachteile beim Einsatz der Rinden sind Verhinderung von Frost und
Trockengare des Bodens. Außerdem werden Gerbsäure und sonstige Wuchshemmstoffe
eingetragen.
Die Rinde ist
nicht zuletzt ein gutes Überwinterungsmedium für Schädlinge und
Pilzkrankheiten. Aus all diesen Gründen ist eine bodendeckende Pflanzung grund
sätzlich
einer Mulchschicht vorzuziehen. Von einer Kombination Stauden mit Mulchschicht
ist ganz abzuraten. Sie entwickeln sich darin überhaupt nicht.
Gute
Bodendecker im Staudenbereich sind Storchschnabel, Geranium in vielen Arten und
Sorten, Golderdbeere, Waldsteinia, Immergrün, Vinca und viele andere flächig
wachsende Stauden. Bei der Auswahl dieser Pflanzen kommt es auf den
Lebensbereich an, das heißt welche Licht und Bodenverhältnisse sind an dem
Standort gegeben. Man wählt solche Stauden aus, die im Laufe der Jahre
geschlossene Pflanzenteppiche bilden. Solche Pflanzungen schützen den Boden, fördern
Leben im Boden, teilweise kann das Herbstlaub darin liegen bleiben. Ebenso kann
durch die geschlossene Bodendecke sich kaum Wuchs aus Wildkräuteranflug
entwickeln. Dazu kommt, dass derartige Pflanzungen auch noch Blüteneffekte
hervorbringen. Mit Solitärstauden kombiniert ergeben sich selbst im Schatten
naturnahe Pflanzungen, die unvergleichlich schöner sind als mit Rindenmulch
abgestreute Pflanzflächen.
Fritz Möllmann