Frühere
Gemüseernte durch Abdeckung mit Vlies
Im professionellen Gemüsebau werden die Möglichkeiten einer zeitweiligen Abdeckung von Gemüseflächen mit verschiedenen Materialien zur Ertragsverfrühung schon seit vielen Jahren genutzt. Sehr einfach in der Handhabung und damit auch für den Klein und Hausgarten zu empfehlen sind die leichten Vliese aus versponnenen, sehr feinen Kunststofffäden. Die Vliese sind deshalb im Gegensatz zu Folien luft- und wasserdurchlässig. Außerdem lassen sie auch noch genügend Licht zur Pflanze durch. Vliese mit einem Gewicht von 17 bis 30 g/m² schützen vor leichten Frösten, vor Hagel und Wind. Außerdem schützen sie die abgedeckten Kulturen weitgehend vor tierischen Schädlingen, zumindest Schadinsekten und das ohne Einsatz von speziellen Bekämpfungsmitteln. Vögel, insbesondere Krähen, und auch Hasen finden leider mittlerweile den Weg zu dem zarten Grün.
Unter dem
Vlies entsteht ein Kleinklima, welches zu einem schnelleren Wachstum und somit
zu einer Ernteverfrühung führt. Neben dem Wachstum der Kulturpflanzen wird
leider auch die Unkrautentwicklung beschleunigt. Das Vlies muss dann
zum Jäten
einmal abgenommen werden. Je dünner und somit leichter das Vlies ist, umso länger
kann es auf der Kultur verbleiben. Bei höher wachsenden Kulturen muss bei
Bedarf vom Rand her etwas zugegeben werden. Eingraben sollte man das Vlies nur,
wenn es an den Rändern extra für diesen Zweck verstärkt ist. Nicht randverstärkte
Vliese beschwert man mit Folienbeuteln, die mit Sand o.ä. gefüllt wurden.
Nach der
Abnahme des Vlieses wird es so weit als möglich gesäubert (es kann auch ohne
Zusätze gewaschen werden), getrocknet und trocken eingelagert. Bei sorgfältiger
Behandlung kann es mehrere Jahre verwendet werden.
Spargeldämme
können zur Ernteverfrühung mit Antitaufolie bedeckt werden. Durch eine
spezielle Beschichtung wird das Beschlagen der Folie verhindert, sodass das
Durchbrechen der Spargelstangen aus dem Damm erkannt werden kann. Es wird direkt
durch die Folie gestochen und diese dann nach einiger Zeit entfernt. Infolge des
zeitigen Stechbeginns muss entsprechend früher im Jahr das Stechen beendet
werden.
Bernd Voigtländer