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Richtiger Schnittzeitpunkt r Hecken

 

24. Juni ist wieder Johannistag. 

Zu diesem Zeitpunkt bilden viele Gehölze einen zweiten Jahrestrieb. Neupflanzungen, die im Mai keinen Austrieb gebildet haben, können zu diesem Zeitpunkt durchtreiben und damit zeigen, dass sie angewachsen sind.

 

Auch unsere Hecken unterliegen dieser Regel.

 

Würde man die Hecke nicht schneiden, so bildete sich ein verlängerter Trieb, der mit dem Maiaustrieb dann die doppelte Länge von ca. 30 bis 40 cm erreicht. Da unsere geschnittenen Hecken keinen größeren Platz einnehmen sollen, müssen wir diese regelmäßig zweimal !in Jahr schneiden.

 

Bei der niedrigen Buchsbaumhecke mit ihren immergrünen Blättchen werden beim Schnitt viele Blätter durchgeschnitten. Diese bekommen braune trockene Schnittstellen, die ein unschönes Aussehen bewirken. Wenn wir nun den Zeitpunkt des Johannis als Schnittzeitpunkt wählen, erhalten wir durch den

 

sofort einsetzenden Neutrieb wieder frische grüne Blätter oberhalb der Schnittebene, die die geschädigten Blätter überdecken.

 

Nun wieder zu unseren Sichtschutzhecken: zum Beispiel Hainbuche, Rotbuche oder Liguster. Durch unsachgemäßen Schnitt werden unsere Hecken immer breiter und höher. Der dann erfolgende massive Rückschnitt führt zu Fehlstellen. Viele Heckenarten, vor allem Lebensbaum und Scheinzypresse, treiben nicht mehr aus und müssen gerodet werden.

 

Das muss aber nicht so sein. Eine Hecke, die einmal ihre Höhe und Breite erreicht hat, sollte durch richtigen Schnitt in diesen Maßen gehalten werden.

 

Wie kann das erreicht werden? Der Winterschnitt Ende Februar erfolgt in dieser Schnittebene und verhindert ein Größer werden. Anders der Schnitt zum Johannistrieb:

 

1. Durch den Schnitt darf die Pflanze keinen Schaden nehmen.

 

2. Die ökologische Seite muss berücksichtigt werden.

 

3. Der gestalterische Aspekt einer Hecke soll wirksam bleiben.

 

Der Schnitt erfolgt nur so stark, dass die Hecke ihren Laubmantel behält, damit wird das Holz nicht unnötig der Hitze ausgesetzt. Aus den weichen Trieben erfolgt sehr schnell der Johannistrieb.

 

Die Vogelnester werden nicht freigelegt und damit jedes Gelege geschützt.

 

Aus den Reihen der Naturschützer kommt immer das Argument, Hecken dürfen. erst ab Juli geschnitten werden. Das gilt für frei wachsende Wallhecken. Geschnittene Hecken unterliegen diesem Schutz nicht. Es sind aber die Gelege geschützter Vogelarten durch den Naturschutz geschützt. Mit dem behutsamen Rückschnitt des Laubmantels werden die Nester nicht freigelegt. Langjährige Beobachtungen zum falschen Heckenschnitt haben gezeigt, dass die Hecke ihre Vitalität verliert und abstirbt. So kann sie dem Vogelschutz nicht mehr dienen.

 

In schneereichen Lagen im Erzgebirge ist eine stabile Hecke, die unter der Schneelast nicht zusammenbricht, sehr wichtig. Es reicht eine obere Breite von 20 bis 30 cm. Die Seitenflächen sollten konisch geschnitten werden, damit die unteren Triebe besser mit Licht versorgt werden. Außerdem Ist der Saftdruck bei diesem Profil besser. Bei 2 in hohen Hecken soll ein Maß von 15-20 cm an den Seitenflächen als Neigung zu Grunde gelegt werden.

 

Noch ein Hinweis:

 

Hainbuche und Rotbuche behalten, bedingt durch diesen Schnittzeitpunkt im Herbst, ihr Laub. Dadurch wird der Sichtschutz der Hecken im Winter erhalten, was wiederum den Vögeln in der kalten Jahreszeit zu Gute kommt.

 

Bei schwächer wachsenden Hecken genügt ein einmaliger Schnitt im Winter. Einzelne lange Triebe kann man mit der Rosenschere zurück schneiden. Das gilt auch für neu gepflanzte Hecken.

 

Im Lehr‑ und Sichtungsgarten in Pillnitz sind etwa 80 verschiedene geschnittene Hecken als Anschauungsmaterial gepflanzt.

Möllmann Leiter des Referates

 

Landespflege