Blumenzwiebeln
jetzt in den Boden
Mitten im
Sommer denkt kaum ein Gärtner an das Blühen im Vorfrühling und Frühling.
Viel zu spät
werden Blumenzwiebeln gekauft und in der Erde versteckt.
Man muss aber
bedenken, dass die frühjahrsblühenden Zwiebelgewächse jetzt ihre Ruheperiode
haben. Sie haben zur Zeit weder Blätter noch Wurzeln. Die Wurzelbildung setzt
bei kühleren Temperaturen und höherer Bodenfeuchtigkeit sofort ein. Im
Gegensatz dazu kann eine gelagerte Blumenzwiebel keine Feuchtigkeit aufnehmen,
obwohl sie je nach Temperatur des Lagerraumes mehr oder weniger Feuchtigkeit
verdunstet. So schrumpft eine Tulpenzwiebel immer mehr, je länger sie
ungepflanzt herumliegt. Sie verliert Kraft.
Welche
Blumenzwiebeln sind für den Garten zu empfehlen?
Hier stehen
an erster Stelle die Arten, die sich im Garten über lange Jahre wohl fühlen
und deshalb immer mehr werden. Fachleute sprechen von Arten zur Verwilderung.
Diese erfolgt durch viele Tochterzwiebeln und teilweise durch Samenbildung nach
der Blüte. Hierzu gehören botanische Krokus, Schneeglöckchen, Scilla,
botanische Tulpen, einfache Narzissen, aber auch Winterling und Zierlaucharten.
Dabei handelt es sich oft t um reine Wildformen oder Kreuzungen mit vielen, aber
kleineren Blüten. Im Gegensatz dazu stellt die Gruppe der Gartentulpen,
Gartenkrokus und großkronigen Narzissen hohe Ansprüche an Boden und Ernährung.
Sie entwickeln sich nur, wenn sie bestens mit Nährstoffen versorgt sind. Die
Konkurrenz der Tochterzwiebeln am gleichen Standort beansprucht eine größere Nährstoffversorgung,
die der Wurzelraum nicht erbringen kann. Bei diesen Sorten ist deshalb ein
Aufnehmen und Neupflanzen ratsam. Dazu kommt, dass diese Züchtungen anfälliger
gegen Krankheiten sind. Manche Arten sind für Mäuse Leckerbissen, z. B.
Tulpen, während andere, wie z. B. Narzissen, von Mäusen verschmäht werden.
Bei der
Pflanzung kommt es auf die Pflanztiefe, den Pflanzabstand und auf Boden‑
und Lichtverhältnisse an. Blumenzwiebelgewächse haben nicht alle gleiche
Standortansprüche. Manche wollen trocken, andere feucht, manche schattig,
andere sonnig stehen.
Wo
im Garten pflanzen wir Blumenzwiebeln
?
In niedrigen
Staudenpflanzungen sind alle niedrigen Blumenzwiebeln verwendbar.
Tulpen bieten
sich für Blumenbeete mit Stiefmütterchen oder in Rosenbeeten, wie auch in
herbstblühenden hohen Stauden an. Narzissen können in den Wurzeltellern größerer
Laubgehölze oder am Rand von Koniferen gepflanzt werden.
Blumenzwiebeln im Rasen:
Hier sollten frühblühende und zum Verwildern geeignete Arten
gepflanzt werden und diese nur in Gruppen an Rändern des Rasens. Diese Flächen
werden beim Rasenmähen ausgespart, bis die Blätter wieder abgestorben sind.
Aus gestalterischer Sicht sollte man Gruppen einzelner Arten pflanzen und durch
unterschiedliche Farben Kontraste erzielen. Nicht zu empfehlen ist, wenn in mit
Blumenzwiebeln bepflanzten Flächen jedes Jahr neue dazu gesteckt werden. Beete
mit Tulpen sollten komplett neu gepflanzt werden, wenn die Wüchsigkeit nachlässt.
Ein letzter Tipp:
Anemonen haben keine Zwiebeln. Ebenso wie beim Winterling sollten diese
Knollen vor dem Pflanzen einige Stunden gewässert werden, damit sie sich
erfolgreich entwickeln.