zurück zu den Tipps

Im Januar

Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Januar


... besteht im Winter aus allerlei immergrünen Gehölzen, die dafür sorgen, dass der Garten in dieser Jahreszeit nicht ganz leer aussieht.
Im Kleingarten muss man sich auf wenige niedrigere Exemplare beschränken und darf nicht ausschließlich Nadelgehölze bevorzugen.

In die engere Wahl kommt Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus). Es gibt mehrere empfehlenswerte Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften:
starkwüchsige, wie z. B. die bis 3 in hoch werdende und hervorragend winterfeste Sorte 'Herbergii', und breitwüchsige wie
z. B. 'Otto Luyken', die 1 bis 1,5 in hoch und breit wird, schmale Blätter hat und gut blüht, oder 'Zabeliana', die 80 bis 100 cm
hoch wird und ebenfalls schmalblättrig ist.

In den vergangenen Jahren hat man immer häufiger die Sorte 'Rotundifolia' angetroffen, die auffallend breite, große

Blättern besitzt und enormen jährlichen Triebzuwachs zu verzeichnen hat - vor allem bei jungen Exemplaren. Offenbar sind
ihre ziemlich weichen Blätter jedoch nicht ganz so winterhart wie etwa jene 'der Sorte 'Herbergii', sodass sie für Gebiete mit regelmäßig recht
kalten Wintern weniger empfehlenswert ist. Die Blätter leiden durch den Frost und werden teilweise braun.

Tipps für den, Bau von Trockenmauern

Wer demnächst den Bau einer Trockenmauer plant, sollte wissen, worauf es beim Bau ankommt. Nicht die Steine sind in der Mauer das
Wichtigste, sondern die Fugen und deren Verlauf. Waagerecht laufende heißen Lagerfugen, die senkrechten Stoßfugen.
 
Zu unterscheiden sind ferner Schichtenmauerwerk und Wechselmauerwerk. Schichtenmauerwerk ist gekennzeichnet von durchgehenden
Lagerfugen. Beim Wechselmauerwerk mit unterschiedlich hohen Ansichtsflächen der einzelnen Steine springen zwangsläufig die
Lagerfugen.

Bei beiden Mauertypen sollten die Stoßfugen möglichst immer versetzt laufen, nicht von oben bis unten durchgehend, weil dies die
Haltbarkeit der Mauer vermindert. Zu breite Fugen stören das Bild. Bei Knirschfugen liegen die Steine ganz dicht aufeinander. Man verbaut die Steine ihrer Natur nach immer lagerhaft, nie senkrecht.

Niemand braucht vor dem eigenhändigen Bau einer Trockenmauer zurückzuschrecken. Sie braucht kein Musterbeispiel zu
ergeben. Die Pflanzen, die man bereits beim Bau der Mauer in die Fugen setzt, kaschieren freundlicherweise kleine Fehler.

Reizvoller Winter

Viele der bei uns heimischen Pflanzen brauchen den Kältereiz des Winters, um sich richtig zu entwickeln. Das trifft unter anderem für
sogenannte frostkeimende Stauden zu. Ihre Samen brauchen den Einfluss niedriger Temperaturen, damit sie danach zügig keimen.
Regelrechter Frost ist dazu nicht unbedingt erforderlich.

Im Falle von Zweijahrsblumen gerät nicht der Samen unter den Einfluss des Winters, sondern die ganze Pflanze. Bei ihnen fördert der Kältereiz
das im Fühjahr beginnende Wachstum, die Blüte und den Samenansatz. Ähnliches gilt für einige zweijährige Gemüsearten wie Möhren oder
Kohl. Diese entwickeln erst im zweiten Jahr Blüten und nachfolgend Samen.

Auch Obstgehölze kommen vorrangig durch den Kältereiz des Winters in Blühstimmung. Während der Frostperiode verstecken sie Blatt- und
Blütenknospen in braunen, "gepanzerten" Winterknospen. Dicht an dicht umschließen Knospenschuppen schützend den Vegetationspunkt,
aber nicht so sehr, um Kälte abzuhalten, sondern um die Verdunstung zu minimieren. Sowie es wärmer wird, schwellen die Knospen.

Frost macht Erde gar

Bodengare ist der Zustand des Bodens, der durch gute Bodenpflege, unter anderem durch richtige und zur richtigen Zeit durchgeführte Bearbeitung mit tatkräftiger Unterstützung von Bodenorganismen entsteht. Aber Bodengare ist nicht gleich Bodengare. Als wertvollste Form gilt Humusgare, weil sie am stabilsten, am haltbarsten ist. Aber auch Schatten- und Frostgare sind nicht zu verachten, zumal sie das Werden
und die Haltbarkeit von Humusgare begünstigen. 
Der Vorgang, der Frostgare entstehen lässt, ist an sich einfach: Im Boden befindet sich, gleichmäßig verteilt, Wasser. Frost lässt es
gefrieren. In diesem Zustand dehnt es sich aus und sprengt dabei kleinere und größere, bis dahin fest zusammenhaltende Erdklumpen. Taut das
Eis, bleibt die lockere Bodenstruktur erhalten. Inbesondere schwere Böden, die leicht verdichten, gewinnen durch Frostgare sehr.

Grobscholliges Graben vor Winterbeginn nützt also in vielen Fällen. Es grundsätzlich zugunsten bloßen Lockerns mit dem Sauzahn oder
ähnlichem Gerät abzulehnen, wird der Sachlage nicht gerecht.

Gehölzschnitt bei Frost?

Lieber nicht! Immer wieder liest und hört man, dass bei leichtem Frost bis etwa - 4 °C der Schnitt möglich sei, sowohl bei Zier- als

auch bei Nutzgehölzen. Könnten Gehölze reden, würden sie lautstark protestieren. Frost ist Frost. Jede bei Frost zugefügte Wunde verheilt
schlechter und langsamer, als wenn man frostfreie Witterung abwartet.

Selbstverständlich können auch schon mal im Januar frost freietage kommen. Ob man dann trotzdem schneidet oder sägt, ist
Ermessenssache. Mit ziemlicher Sicherheit friert es danach noch einmal. Also entschließt sich mancher,
bis Winterende mit dem Schnitt zu warten, aber dann auch keinen Tag länger.

Schneiden oder nicht schneiden ... 

... ist die grundsätzliche Frage bei Blütensträuchern. Meistens ist davon auszugehen, dass sinnvoller Schnitt nötig ist, damit die Sträucher nicht überaltern und blühfaul werden oder gar überhaupt nicht mehr blühen.

Es gibt aber auch einige Arten, die möglichst nie mit Säge oder Schere in Berührung kommen sollten. Dazu gehören Zaubernuss (Hamamelis-
Sorten), Strauchkastanie (Aesculus parviflora), Aralie (Aralia elata), Blütenhartriegel (Cornus florida, Cornus kousa), Scheinhasel
(Corylopsis), Seidelbast (Daphne), Prachtglocke (Enkianthus), Magnolie (Magnolia, verschiedene Arten) und Strauchpäonie (Paeonia 
suffruticosa).

Beerenobststräucher ...

... sollten eigentlich bis spätestens Winteranfang geschnitten worden sein, am besten gleich nach der Ernte. Jedes Jahr nimmt man sich dies
vor, aber häufig bleibt es dabei, weil so viel anderes zu tun ist. Trotzdem - geschnitten werden muss, reichlich
Licht und Luft müssen an die Triebe.

Ältere Sträucher sind laufend zu verjüngen. Bei diesem
Johannisbeerstrauch im Schnee könnte im linken Bereich ruhig noch
etwas mehr Platz geschaffen werden - nach dem Frost.

Die "rosige" Großfamilie ...

. . zählt viele Obstarten zu ihrem Familienclan. Rosengewächse sind Apfel und Birne, also Malus und Pyrus. In deren nächste Verwandtschaft
gehören Quitte (Cydonia), Mispel (Mespilus) und Eberesche (Sorbus). Der Prunus"Zweig" hat viele Mitglieder: Pf irsich, Aprikose, Mandel,
ferner Süß- und Sauerkirsche, nicht zuletzt Pflaume.

Alle Himbeeren und Brombeeren sind Rubus-Arten. Erdbeeren (Fragaria) tanzen als Stauden ein bisschen aus der Gehölzreihe. Johannisbeeren und Stachelbeeren gehören nicht zur Familie der Rosengewächse, sondern sind Steinbrechgewächse. Rosengewächse und Steinbrechgewächse haben aber als gemeinsame Überordnung die Rosales.


Raureif

Voraussetzung für die Bildung von Raureif ist im Allgemeinen eine Temperatur unter 8 °C in Verbindung mit hoher
Luftfeuchtigkeit um 90 % und mehr. Dann bilden sich die typischen Eiskristalle und verzaubern Garten und Landschaft - oft nur für Stunden, weil im Tagesverlauf die Sonne den Schmuck rasch schmelzen lässt. Die Blätter von Katzenminze (Nepeta) zum Beispiel, morgens
silbrig glitzernd umrahmt, sind wenigspäter wieder bloß grün.

Katzenminze nicht nur für Katzen

Katzen "stehen" auf Blau- Minze (Nepeta x faassenii). Der intensive Duft der graugrünen Blätter zieht sie unwiderstehlich an. Sie wälzen sich
gern in dieser Staude, sodass manche der Pflanzen sogar absterben. Ziegelsteine oder Ähnliches, die man
rund um die Pflanzen legt, verleiden den Katzen die Lust daran.

Die kleine Mühe lohnt sich, denn Katzenminze als zuverlässiger Langblüher von Juni bis September gehört unbedingt in den Garten zu
Schleierkraut, niedrigen Nachtkerzen und allem, was viel Sonne liebt und Trockenheit verträgt. Als blau blühende
Begleitstaude von Rosen ist sie unübertroffen. Deswegen verdient sie "einen Knoten im Taschentuch", damit Sie sie für die Pflanzzeit im
Frühjahr nicht vergessen.

Schöne Aussichten mit Schönranke

In aller Ruhe Pläne schmieden macht Spaß! Und dann gleich das entsprechende Saatgut bestellen. Das betrifft besonders Pflanzen, die
nicht unbedingt im gängigen Garten- Center- Angebot zu finden sind.

Die Schönranke (Eccremocarpus scaber) ist eine einjährige Schlingpflanze für warme, sonnige Lagen, wo sie Zäune, Gitter oder Pergolen mit Ranken, Blättern und Blüten schmückt. Frei stehend an Pyramidenpfählen wachsend, wirkt sie besonders attraktiv. 
Ihre Blütezeit dauert von Juli bis Oktober. Sie bildet lockere Blütentrauben mit außen leuchtend orangeroten, innen etwas heller
gefärbten, mitunter ganz roten oder ganz gelben Blüten. Man sät die Schönranke im Februar, spätestens März, unter Schutz und pflanzt
erst nach den Eisheiligen an den vorgesehenen Platz.

Einsatzbereite Frühbeete

Wer das Frühbeet zeitig in Betrieb nehmen will, sorgt im Januar dafür, dass die Voraussetzungen stimmen. Mit anderen Worten: Das
Beet muss so weit hergerichtet werden, dass Anfang Februar die ersten Aussaaten erfolgen können.

Wie steht es mit der Erde im Beet? Muss sie erneuert werden? Wenn ja, nutzt man die Gelegenheit, Material für eine warme oder
halbwarme Packung aus Mist oder, ersatzweise, Stroh einzubringen. Dazu ins leere Beet zwei jeweils 10 bis 15 cm hohe Schichten auf 25
bis 30 cm Länge geschnittenes Stroh legen, auf jede Schicht 500 g/M2 Kalkstickstoff streuen, mit warmem Wasser anfeuchten und festtreten.

Statt Stroh kann man auch Laub verwenden, das mit Häckselabfällen aus dem Garten gemischt ist. In diesem Fall reichen 250 g/M2
Kalkstickstoff.

Was wächst zuerst im Frühbeet?

Kandidaten für die ersten frühen Aussaaten im Frühbeet sind ab Anfang/Mitte Februar Schnittsalat, Kresse und Radieschen. Gibt
es vom Vorjahr noch Samenreste von Kopfsalat oder Eissalat, kann man diese auch für Schnittsalat nehmen.

Man sät entsprechend dicht, so wird der Samen noch nutzbringend verwertet. Bei vorjährigem Saatgut aus Keimschutzpackungen weiß
man ja nie genau, ob es noch ausreichend keimfähig ist. Die Aussaaten möglichst hell kultivieren, wenig gießen und wenn, dann
nachmittags so früh, dass die Pflanzen bis abends wieder etwas abtrocknen.

Würzkräuter aus dem Süden ...

... sind empfindlicher als die hier heimischen. Das gilt für Salbei, Thymian, Lavendel, Ysop, die, sollte es im Januar recht kalt werden,
für leichten Schutz dankbar sind. Man deckt locker mit Fichtenzweigen ab, entfernt die Zweige aber wieder, sobald es wärmer
wird. Rosmarin überwintert sicherer im Haus.

"Schlafende Augen"...

... von Obstgehölzen sind allgemein Knospen, aus denen sich sowohl Triebe, Blätter oder Blüten entwickeln können. Sie befinden sich
sozusagen im "Embryostadium", einem Ruhezustand, aus dem sie erst
nach starker Reizeinwirkung erwachen.

"Schlafende Augen" befinden sich am unteren Ende von Trieben, jeweils im Übergang zu älterem Holz. Schnittmaßnahmen in diesem
Bereich fördern gezielt den Austrieb solcher Knospen zum Zwecke der Verjüngung oder zur Kronenkorrektur. Derart angelegter Schnitt
dicht über dem so genannten Astring heißt Rückschnitt auf -schlafende Augen". Rückschnitt auf Astring,
entfernt dagegen den gesamten Trieb einschließlich der "schlafenden Augen", sodass an dieser Stelle kein Austrieb mehr erfolgt.

Pflanzen im Portrait

Vogel des Jahres ist der Spatz, Blume des Jahres das Hain- Veilchen, Baum des Jahres der Wacholder, alle drei eher Allerweltsgeschöpfe
als besonders ausgefallen oder edel. Wir machen mit und erklären nicht Zaubernuss, Jasmin oder Schneeglöckchen zur Blume des
Monats, sondern das Gänseblümchen (Bellis perennis).

Diese kleine Pflanze bringt das Kunststück fertig, fast das ganze Jahr zu blühen. Ist der Winter milde, findet man an besonders geschützten
Plätzen auch schon mal Blüten im Januar.

Gänseblümchen im Rasen sind manchem Kleingartenbesitzer ein Dorn im Auge. Man kann sie aber einfach aufessen, die jungen
Blattrosetten schmecken zusammen mit Feldsalat oder etwas später mit jungen Brennnesseln oder Sauerampfer. Die Wirkstoffe der
Gänseblümchen regen den Stoffwechsel an und reinigen das Blut, sodass Frühjahrsmüdigkeit ein "Fremdwort" bleibt.

Ilse Jaehner

ZU GUTER LETZT:

Wir spielen Wetterpropheten mit Hilfe von Bauernregeln:
1. Wenn es am 6. Januar kein Winter ist, so kommt keiner.  

2.Am 10. Januar Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.   

3.Wächst das Korn im Januar, wird es auf dem Markte rar.  

                  4.Wenn 's im Januar donnert überm Feld, so kommt später große Kält. 

 5. Ist der Januar heil und weiß, wird der Sommer sicher heiß.

,.. 

zurück