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Im Februar

Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Februar


In einem warmen, geschützten Winkel macht sich der Vorfrühling breit mit Schneeheide (Erica camea), Schneeglöckchen
(Galanthus nivalis), Winterling (Eranthis hyemalis), frühen Krokussen (Crocus), Blausternchen (Scilla) und Christrosen (Helleborus niger). 

Sie machen sich besonders gut in Begleitung von früh blühenden Gehölzen, wie sie anfangs bereits erwähnt wurden.

Die Anzuchtzeit rückt näher

Die ersten einjährigen Sommerblüher und Gemüsepflanzen werden im Laufe des Februars gesät. Außerdem werden jetzt Stecklinge von
mehrjährigen Balkonblumen oder Zimmerpflanzen gesteckt.

Wer mit Kindern Pflanzenanzucht betreiben will, sollte darauf bedacht sein, dass keine Krankheitserreger oder tierischen Schädlinge
eingeschleppt werden, damit die Anzucht auch ein Erfolg wird. Es empfiehlt sich da her, Aussaat- oder Anzuchterde zu verwenden, wie sie Gartencenter und Fachgeschäfte anbieten. Für die sauber verpackten Fertigsubstrate findet sich gewiss ein Eckchen im Keller oder in der Garage, sodass sie immer zur Hand sind und man unabhängig von der Witterung beginnen kann.

Solche Anzuchterden unterscheiden sich durch den Nährstoffgehalt von anderen Fertigsubstraten: Sie enthalten nur geringe Mengen an
Nährstoffen. Der Grund: Zum einen verfügt der Samen (embryo) über ein Nährstoffdepot, das ihn während der Keimphase versorgt, zum anderen haben die Keimlinge und Jungpflanzen anfangs nur einen sehr geringen Nährstoffbedarf. Hinzu kommt, dass Keimlinge und
Jungpflanzen nur im nährstoffarmen Substrat bemüht sind, intensiv Wurzeln zu bilden, um sich mit Nährstoffen versorgen zu können -
das gut entwickelte Wurzelwerk kommt ihnen dann bei der Weiterentwicklung zugute.

Hilfestellung bei der Anzucht bieten Aussaatschalen und Piklerschalen - teils mit, teils ohne Abdeckhauben - bis hin zu
thermostatisch gesteuerten Anzuchtgewächshäusern. Der Handel bietet zudem Wärmeunterlagen in verschiedenen Größen an, die
Pflanzen außerhalb solcher Vorrichtungen den förderlichen "warmen Fuß" geben. Ergänzend dazu bietet der Fachhandel
Temperaturregler an.

Arbeitssparend und ebenfalls wachstumsfördernd sind Bewässerungsvliese als Tischauflagen in Gewächshäusern. Sie garantieren
gleichmäßige Wasserversorgung. Ein weiterer Vorteil: Da das Gießen entfällt, bleiben die Blätter trocken und sind so für Krankheitserreger und Schädlinge, die die Feuchtigkeit lieben, wenig attraktiv. 
Ja, aber die Kosten!
Hilfsmittel, die nichts oder nur wenig kosten, sind Eierkartons. Sie können zum Beispiel zum Vorkeimen von Kartoffeln oder auch für die
Stecklingsvermehrung verwendet werden.

Obstkisten eignen sich für die Aussaat von robusteren Einjahrsblumen- und Gemüsearten. Töpfe unterschiedlichster Größe und 
Form sammeln sich im Laufe der Zeit an; heben Sie immer einige davon auf, um sie bei Bedarf für die Pflanzenvermehrung nutzen 
zu können.

Aussaat von Fleißigen Lieschen ...
... erfolgt von Februar bis März. Je früher man sät, desto eher beginnt die Blüte. Man sät in eine Schale, ohne den Samen abzudecken, denn Impatiens sind Lichtkeimer, und hält sie gleichmäßig feucht. Bei 20 bis 23 °C keimen die Samen nach etwa zwei Wochen. Hat sich das erste Laubblatt gebildet, genügen 18 bis 20 °C und weniger Feuchtigkeit. Pikieren Sie rechzeitig, eventuell  gleich in kleine Töpfe; bei frühem Anzuchtbeginn noch ein weiteres Mal umtopfen. Eine gute, kompakte, früh blühende Sorte ist die F1 - Hybride Accent Violet'.

Zuerst wächst Spinat

Spielt Petrus mit, kann man schon im Februar Spinat säen, vor allem in milden Lagen und leichterem, humosem Boden. Zusätzlich schützt man das Gesäte mit Folie oder Vlies. Der Reihenabstand beträgt 20 bis 25 cm damit man zwischen den Reihen gut hacken kann, der Saatgutbedarf 6 g je m².

Es empfiehlt sich, nach neueren Sorten Ausschau zu halten, die gegen Viren und verschiedene Mehltaurassen resistent sind, wie z. B. ,Dolphin' oder ,Sharan'. Außerdem ist es wichtig, dass die gewählte Sorte schnell wächst, aber spät schießt, also spät anfängt zu blühen. Grundsätzlich ist 
es besser, ein oder zwei Folgesaaten vorzunehmen als nur einmal reichlich zu säen.

Pflanzen im Portrait

Unsere "Pflanze des Monats" ist das Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica). Diese anspruchslose Zweijahrsblume ist unentbehrlich im Frühlingsgarten und wird nun nach der Aussaat im Vorjahr blühbereit angeboten. Man kann sie in Kästen und Kübel pflanzen oder als
Kante an den Weg zur Laube setzen. Weil keine Tulpensorte blau blüht, liegt es nahe, Tulpen mit Vergissmeinnicht zu kombinieren. Da bei
milder Witterung die Tulpen schon mit den Blattspitzen über der Erde erscheinen, nutzt man noch schnell die Gelegenheit zur Pflanzung und setzt Vergissmeinnicht zwischen die Tulpen, sodass sie gemeinsam blühen und sich gegenseitig in der Wirkung steigern. Ähnliches
gelingt mit blauen Stiefmütterchen (Viola x witt rockiana). Zwischen Hyazinthen (Hyacinthus orientalis) sehen Tausendschön 
(Bellis perennis) gut aus.

Ilse Jaehner

ZU GUTER LETZT:

Eine wichtige Meldung: Die Biologische Bundesanstalt für Land und Forstwirtschaft (BBA) hat ein Verzeichnis von Pflanzenschutzmitteln, die für den Haus- und Kleingartenbereich geeignet sind, herausgegeben. Darin werden 53 Wirkstoffe mit ihren Anwendungsgebieten
genannt. Darunter sind auch zwölf biologische Wirkstoffe wie Rapsöl und Mikroorganismen,
mit denen sich Pflanzenkrankheiten und Schädlinge bekämpfen lassen.

Das von jetzt an jährlich erscheinende Verzeichnis mit der Nummer7  der  BBA- Pflanzenschutzmittelverzeichnisse kann bezogen werden beim Saphir-Verlag, 
Gutsstraße
15,38551 Ribbesbüttel, 

Telefon 0 53 74/65 76.
 

tipp


Die Blütezeit von Christrosen (Helleborus-niger) geht allmählich dem Ende entgegen. 

Wo sich diese Stauden wohl fühlen, setzen sie auch Samen an. Die Vermehrung durch Samen geht
folgendermaßen: Gleich nach der Reife des Samens aussäen und das Gefäß 
zwei Wochen bei 20 °C aufstellen, dann bis zum Keimen bei nur 12 bis 15 °C Eventuell 
braucht man Geduld, denn es kann das Jahr über dauern, bis der Samen keimt.
Will man durch Teilung vermehren, gelingt das am besten, nachdem das erste neue Blatt am
Wurzelrhizorn voll ausgebildet ist. Das kann Ende Mai oder noch später sein.

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