Tipps und Tricks für
das Gärtnern im März
Starke Farben
Der Jahreszeit voraus ...
... sind Kleingärtner, die konsequent das Ziel verfolgen, möglichst früh zu ernten. Da im März noch "kein
Verlass auf den Frühling" ist, muss ein Frühbeet her. Das Angebot verschiedener Modelle, ob aus Holz oder
Kunststoff, verglast oder mit Folie bespannt, ist umfangreich. Informieren können Sie sich anhand von
Katalogen und im gärtnerischen Fachhandel, um sich das auszusuchen, was Ihnen für die vorgesehenen
Zwecke am günstigsten erscheint.
Wichtige Punkte bei der Entscheidung sind:
1. Lässt sich das Frühbeet leicht bedienen?
2. Verfügt es über eine automatische Lüftung?
Bei wechselhafter Frühjahrswitterung wird es im Kleingarten, wo man nicht immer anwesend
sein kann, sonst fast
unmöglich, richtig zu lüften,
3. Lässt sich das Beet komplikationslos erweitern?
4. Ist absehbar, dass es dieses Frühbeet mitsamt Zubehör noch viele Jahre gibt?
Recht praktisch sind solche
Frühbeete, die aus Einzelteilen schnell zusammengesteckt und wieder
abgebaut werden können, sodass man
nicht an einen Platz gebunden ist, sondern mit ihnen von Kultur zu Kultur "wandern" kann.
Selbstverständlich machen
sich Frühbeete nicht nur im Frühjahr nützlich, sondern ebenso im Sommer und
Herbst, Es gibt immer
Gemüsearten, die für zusätzliche Wärme dankbar sind.
Folie und Vlies im Einsatz
Wertvolle Hilfen bei der Ernteverfrühung leisten ferner Folien und Vliese.
Schlitzfolie (wachsende Folie) oder
Vlies legt man direkt auf die Beete. Merke: Beide verbessern die
Verhältnisse nicht so grundlegend,
dass zwei
oder gar drei Wochen früher geerntet werden kann. Zu den üblichen Terminen
aussäen oder pflanzen und
dann mit Folie oder
Wer das Frühbeet zeitig in Betrieb nimmt, muss gegebenenfalls bei fehlender Sonne
anderweitig für Wärme sorgen und auch gegen Frostnächte gewappnet sein. Das Einbringen von Wärmepackungen aus Mist oder Ersatzstoffen ist umständlich, vor allem
wenn das jährlich geschehen muss, weil das Beet jedes Mal leer zu räumen ist.
Ganz patent ist die Frühbeeterwärmung mit so genannten Beta-
Solarschläuchen. Das sind
schwarze Kunststoffschläuche, die mit Wasser gefüllt werden. Bei
Sonnenschein erwärmt
sich das Wasser in den Schläuchen, die die gespeicherte Wärme nachts oder bei trübem
Himmel an die Umgebung abgeben. Da die Schläuche direkt auf der Erde des Frühbeetes
liegen,
ist es erfreulicherweise im Wurzelbereich und im unteren Bereich der Pflanzen so
warm, dass sie flott wachsen. Die gut transportablen Schläuche kann man immer dort
einsetzen, wo sie am meisten benötigt werden.
Vlies abdecken so wachsen die
Pflanzen zügig.
Grundsätzlich bietet Vlies die größeren
Vorteile, weil es extrem leicht ist und
auf den Pflanzen liegt, ohne sie zu
beschädigen, man von Anfang an
wässern kann, ohne dass das Vlies
angehoben werden muss, und der feine
Wasserfilm auf dem Vlies bei Frost zu
einer luftundurchlässigen, dünnen
Eisschicht gefriert. Dadurch bleibt die
Wärme unter dem Vlies erhalten, und
Kälte kann nicht eindringen.
"Schneller" Kopfsalat ...
... aus dem Frühbeet wird im Abstand von 25 x 25 cm gepflanzt.
Selbstverständlich muss es eine frühe
Sorte sein. Die günstigste Temperatur
beträgt 15 bis 18'C. Ferner wünscht
Kopfsalat so viel Licht wie irgend
möglich, gleichmäßige Feuchtigkeit im
Boden, wenig Luftfeuchtigkeit und gar
keine Feuchtigkeit auf den Blättern.
Gießen Sie also selten, dafür aber
reichlich und so, dass die Blätter nicht
nass werden. Kopfsalat im Folientunnel entwickelt sich
weniger rasch als im Frühbeet. Die
unterschiedlichen Kulturverfahren
garantieren bei gleichem Pflanztermin
Folgeernten.
Wer Salat mit Schlitzfolie schützt,
lässt sie nur bis zur beginnenden
Kopfbildung auf den Pflanzen, Vlies
während der gesamten Kulturzeit.
Droht Spätfrost, Kopfsalat im
Folientunnel zusätzlich mit Vlies
überdecken, Pflanzen unter Folie oder
Vlies zusätzlich mit einer weiteren
Lage Folie oder Vlies, besser noch
Zeitungspapier.
Pflanzen im Portrait
Die buntesten Farbflecke in diesem
Monat schaffen Kissenprimeln (Primula acaulis). Sie werden um diese
Zeit überall angeboten und verkraften
selbst das Auspflanzen in blühendem
Zustand erstaunlich gut.
Seltener trifft man auf Kugelprimeln (Primula denticulata), die man selbst
aus Samen ziehen kann oder die als
Jungpflanzen von Staudengärtnerein angeboten werden. Die runden Blütenbälle entwickeln sich je nach
Witterung im März/April auf bis zu 25
cm hohen, kräftigen Stielen. Ist es kalt, bleiben die Stiele kurz, strecken
sich aber, sowie es wärmer wird. Die
Art blüht in hellerem oder dunklerem
Lila. Daneben gibt es Sorten mit
weißen oder violettroten Blüten.
Alle Primeln lieben humosen,
durchlässigen Boden im Halbschatten,
bei frischem Boden auch mehr Sonne.
Die Pflanzen lassen sich schon nach
zwei bis drei Jahren teilen und so
vermehren. Wie alle Primeln
verwendet man sie gern in größeren
Gruppen.
Ilse Jaehner