Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Mai
Starke Farben
man pflanzt
Tannenwedel ...
... sowie andere Wasserpflanzen
vorteilhaft erst ab Mai, weil sich
dann das Wasser im Teich so gut
erwärmt hat, dass die Pflanzen ,vom
Fleck weg" zügig wachsen. Der
Tannenwedel (Hippuris vulgaris) ist
von Natur aus dermaßen wüchsig,
dass er, wenn man ihn "frei"
auspflanzt, bald zu viel Platz für sich
allein beansprucht. Deswegen sollte
man ihn grundsätzlich in ein Gefäß
setzen.
Tannenwedel trägt diesen Namen,
weil die Blättchen die etwa 40 cm
hoch werdenden Triebe fein wie
Tannennadeln umgeben. Die unscheinbaren, kleinen
Blüten fallen nicht weiter auf.
Günstigste Wassertiefe für
Tannenwedel ist 20 cm also die
Uferzone.
Wicken am Zaun ...
... machen sich immer gut, und
liefern während des ganzen Sommers
duftende Blüten für viele Sträuße.
Anfang Mai kann man noch säen,
zieht dann aber am besten in Töpfen
vor, was sich bei gutem und darum t
eurem Saatgut sowieso stets
empfiehlt.
Legen Sie die Samen etwa zwölf
Stunden lang in zimmerwarmes
Wasser. Geben Sie dann je zwei oder
drei Samen in kleine Töpfe mit Anzuchtsubstrat, und stellen Sie die
Töpfe an einen warmen und hellen
Platz, bis die Triebspitzen an der
Substratoberfläche erscheinen. Von
diesem Zeitpunkt an sollten die
Anzuchttöpfe kühler stehen,
eventuell auch schon im Freien, um
die Pflanzen abzuhärten.
Wenn sich die Pflanzen gegenseitig
berühren, ist es an der Zeit, sie
reihenweise mit einem Abstand von
10 bis 15 cm auszupflanzen. Sobald
die Wicken (Lathyrus odoratus)
handhoch sind, einmal Volldünger
streuen, anschließend die Pflanzen
anhäufeln.
Melonen frieren schnell
Sie sind die frostempfindlichsten
Gemüsepflanzen. Man pflanzt
darum nicht schon Mitte Mai,
sondern in jedem Fall frühestens
Ende Mai oder besser Anfang Juni
an einen sonnigen, geschützten
Standort mit nahrhaftem, warmem,
humosem Boden. Sollte der Juni mit
seiner berühmt-berüchtigten
Schafskälte aufwarten, müssen die
Pflanzen gut geschützt werden.
Denn obwohl es wahrscheinlich nicht friert, wäre es den
Melonen ohne Schutz zu kalt.
Porree ist mehr als
Suppengrün,
... nämlich ein wohlschmeckendes,
gesundes Gemüse, das sich auf
vielfältige Weise zubereiten lässt.
Zwischen Ende Mai und Ende Juni
pflanzt man Herbst- und
Wintersorten. Porree braucht, soll er
lange, feste, dicke Stangen bilden,
mittelschweren, tiefgründigen,
genügend feuchten, humus- und
nährstoffreichen Boden. Auf
schwerem Boden entwickelt sich
Porree weniger gut.
Da gewöhnlich genügend Gärtnereien
Porreepflanzen anbieten, kauft man
vorteilhaft Setzlinge, es sei denn,
man will Gewissheit über die Sorte
haben. Dann müsste man selbst
anziehen, was aber selten lohnt, weil
man Porree nicht in großen Mengen
anbaut. Das Beet verträgt eine
reichliche Kompostgabe und
zusätzlich etwas Volldünger. Man
pflanzt in einem Abstand von 30 x
15 cm.
Blüten zum Essen ...
... sind zur Zeit zwar in, aber nichts Ungewöhnliches und das
nicht erst seit gestern. Wir essen oft
Blüten, ohne uns viele Gedanken
darüber zu machen: die Blüten von
Blumenkohl und Brokkoli, von
Artischocken und Holunder, um nur
einige Beispiele zu nennen.
Sehr weit ist es da nicht bis zu
Rosen, Veilchen, Chrysanthemen
und manch anderem mehr. Trotzdem
gilt es offenbar, eine kleine
Hemmschwelle zu überwinden, ehe
man Blüten häufiger ins Menü
integriert.
Versuchen wir es doch einfach
einmal, beispielsweise mit den
blauen Blüten von Borretsch,
um grünen Salat "aufzupeppen".
Auch Kartoffelsalat oder kalte
Platten lassen sich damit hübsch
dekorieren.
Auch Kapuzinerkresse, die ohnehin
in vielen Kleingärten wächst, weil sie
so hübsch ist, lässt sich in der Küche
prima verwerten. Lesen Sie bitte
hierzu den Beitrag auf den Seiten
84/85.
Stichwort Erdbeerblüte
Die Blüten von Erdbeeren sind recht
frostempfindlich und erfrieren häufig
schon bei 0 °C Hinzu kommt, dass
Erdbeeren in Bodennähe blühen, wo
sich Spätfröste als Strahlungsfröste
immer am unangenehmsten
bemerkbar machen.
Rechtzeitig, das heißt möglichst
schon einen Tag vor dem angesagten
Frost, wird das Beet mit einem
Folientunnel überbaut, damit die
Sonne die Erde und die Luft im
Tunnel noch richtig erwärmen kann,
bevor es anfängt zu frieren. Wird es
besonders kritisch, empfiehlt es sich,
über die Erdbeerreihen noch
Zeitungspapier oder Vlies zu legen
und erst dann den Folientunnel
aufzubauen.
Pflanzen im Portrait
Der Name Feuerdorn (Pyracantha)
hebt nur auf den herbstlichen
Fruchtschmuck dieser immergrünen
Sträucher ab. Der ist ja nun auch
wirklich feurig, mal mehr gelb, mal
leuchtend oder
sogar paprikarot
- ein Feuerwerk des
Herbstes.
Aber den vielen Früchten müssen ja
mindestens ebenso viele Blüten
vorangegangen sein. Und diese
unzähligen
Blüten zeigen sich in
ihrer vollen Pracht im Mai/Juni,
dann ist die ganze Pflanze in
schneeähnliches Weiß gehüllt und
sollte mindestens so wahrgenommen
werden wie im Herbst, wenn ihr
Fruchtschmuck uns erfreut.
Feuerdornsträucher blühen und
fruchten in voller Sonne am besten.
Im übrigen machen sie vor, wie
manche Pflanzen sich drei- und
vierfach nützlich machen:
1. mit Blüten,
2. mit Früchten,
3. mit immergrünen Blättern,
4. mit
mehreren
Verwendungsmöglichkeiten, z. B. als
Solitärstrauch oder auch als
Stämmchen gezogen, als Spalier vor
einer Hauswand oder als Hecke.
ZU GUTER LETZT
"Die leidenschaftlichsten
Gartenfreunde von heute sind
keine beschaulichen Sonderlinge
und Einsiedler, sondern
Menschen, die ganz im Leben
gleichzeitig mit der Natur
auf Du und Du stehen"
(Kad Foerster in Garten als Zauberschlüssel)
Ilse Jaehner