Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Juni
Starke Farben
Lupinen blühen im Frühsommer
prächtig. Aber Achtung! Ihre starken
Farben übertönen etwas verhaltener
blühende Stauden leicht. Man pflanzt
Lupinen (Lupinus) deswegen gern in
Gruppen ganz für sich in warme,
vollsonnige Lage.
Der Boden darf im Winter nicht
übermäßig feucht sein. Auch
kalkreiche Erde mögen Lupinen
nicht. Verblühte Triebe sind gleich
nach der Hauptblüte ziemlich tief
zwischen den Blättern
herauszuschneiden, damit die
Pflanzen besser nachblühen, also
einen zweiten Flor hervorbringen.
Groß im Angeben"...
... sind frühjahrsblühende
Blumenzwiebeln, sodass
sommerblühende Arten mitunter
vergleichsweise kurz kommen. Das
gilt unter anderem für die Sternblume (Triteleia laxa),
die im Juni und Juli blüht und ihren Namen von den sternförmig ausgebreiteten blauen Blütenblättern hat.
Die Blüten sitzen
doldenförmig an 40 bis 50 cm langen,
blattlosen Stielen.
Das Zwiebelgewächs aus Nordamerika
liebt sonnige Plätze und durchlässigen
Boden.
Zwischen niedrigen, lockeren
Gräsern und neben kleinen Nelken
macht es sich besonders hübsch. Man
kann viele Zwiebeln unterbringen,
denn die einzelne Pflanze
beansprucht wenig Platz. Die Blüten
halten sich gut in der Vase.
Pflanzzeit ist der November, die
Pflanztiefe beträgt 6 bis 8 cm, die
Pflanzweite 10 cm. Am besten setzt
man die Zwiebeln immer
gruppenweise. Sie eignen
sich besonders für Böschungen oder
den Bereich von Trockenmauern. Im Winter muss sie man vor strengem
Frost (Fichtenzweige) und Nässe
(Glasscheibe) schützen.
Hausapotheke
Garten
Viele Pflanzen im Garten verfügen
über heilkräftige Wirkstoffe, seien es
Obst-, Gemüse- oder Zierpflanzen.
Eine davon ist das Wollkraut oder die
Wollige Königskerze
(Verbascum densitlorum), die
ausdrücklich als offizinell unter den
Königskerzen geführt wird (offizinell
= durch Aufnahme in das amtliche
Arzneibuch als Heilmittel anerkannt).
Die Pflanze wird etwa 100 cm hoch,
blüht ab Ende Juni bis August mit
zitronengelben Blüten und wird
zweijährig gezogen.
Heilkräftig sind vor allem die
Schleimstoffe in den vergleichsweise
großen Blüten, die sich an dem recht
langen, stattlichen Blütenstand
unregelmäßig über den genannten
Zeitraum verteilt öffnen. Man
pflückt sie morgens ohne Kelch,
sobald der Tau abgetrocknet ist,
und trocknet bei 50 °C rasch, aber
schonend. Die Blüten dürfen nicht
braun werden, und das Trockengut
muss luftdicht lagern.
Die saponinhaltigen Wirkstoffe
lindern Hustenreiz, lösen den fest
sitzenden Schleim in den Bronchien
und erleichtern das Abhusten. Als
besonders wirksam hat sich ein Tee
aus der Wollblume gemischt mit
Spitzwegerich erwiesen. Königskerzen
sind im Übrigen so schön, dass sie in
jedem Fall einen Platz im Garten
verdienen, in voller Sonne und eher
trockenem Boden. (Verbascum
densiflorum ist u.a. erhältlich bei
Georg Kilian, "Tausendschön" Pflanzen für den ländlichen Garten,
Buchen, Telefon: 0 62 92/74 84.)
Stichwort Paprika
Paprika hat einen noch höheren
Wärmebedarf als Tomaten. Deswegen
eignet er sich gut zur Sommernutzung
des Frühbeetes. Vor der Pflanzung frischt man die Erde im Beet mit
Humus und Nährstoffen auf. Die
Setzlinge sollen einen möglichst
großen Wurzelballen haben.
Lassen sich bereits einige
Blütenknospen sehen, ist dies
willkommen.
Man pflanzt Anfang Juni im Abstand
von 40 x 40 cm. Die Frühbeetfenster
bleiben geschlossen, bis es wirklich
rund um die Uhr warm genug ist.
Darüber kann es Mitte Juni werden,
eventuell gar Ende Juni.
Stoßen die Pflanzen an die Fenster,
hebt man diese z.B. mit umgestülpten
Blumentöpfen oder dergleichen an.
Man kann
aber auch die Fenster entfernen und
statt dessen ein Maschendrahtgestell
über die Pflanzen setzen, das mit Folie
abgedeckt wird. Die Erde wird ständig
ausreichend feucht gehalten. Es
empfiehlt sich, zwei oder dreimal
flüssig zu düngen, vor allem zu Beginn
des Fruchtansatzes.
Die Pflanzen stehen sicherer, wenn
ringförmige Staudenhalter sie stützen.
Schnitt und Entgeizen sind unnötig.
Die Ernte beginnt etwa acht Wochen
nach der Pflanzung.
Gemüse unter Obstbäumen?
Man soll es besser bleiben lassen,
obwohl die Versuchung nahe liegt, den
Raum zwischen den Bäumen zu
nutzen. Für junge Bäume erweisen sich
Gemüsepflanzen als ausgesprochen
schlechte Partner, weil sie das meiste
Wasser und die meisten Nährstoffe für
sich beanspruchen. Das Ergebnis: Die
Wuchsleistung der Bäume wird um fast
30 % vermindert, die Ertragsleistung
um etwa 25 %.
Werden die Bäume größer, sind die
Gemüsepflanzen wegen der
mangelhaften Belichtung im Nachteil.
Die ertragen noch am ehesten Porree,
Rote Bete, Mangold, Kohlrabi, aber
auch nur notgedrungen. Fazit: Am
besten lässt man jede Kombination von Obstgehölz und Gemüseart.
Pflanzen im Portrait
Mehrmals im Jahr haben
Pflanzenliebhaber Grund zum
Schwärmen, einer davon ist die
Blütezeit von Pfingstrosen im Juni.
Paeonia officinalis, die Echte
Pfingstrose, ist auch als Bauern
Pfingstrose bekannt. Paeonia lactiflora, die Garten- Pfingstrose,
stammt aus Ostasien. Ihre Sorten
werden auch Edelpäonien genannt.
Ungefüllte, halbgefüllte und gefüllte
Sorten wetteifern miteinander um
Eleganz und Schönheit, duften und
eignen sich gut zum Schnitt. Zu
optimaler Schönheit entwickeln sie
sich in tiefgründigem,
nährstoffreichem, mittelschwerem,
ausreichend feuchtem und auf keinen
Fall zu kalkhaltigem Boden; günstig ist
ein pH-Wert von 5 bis 6.
Es ist darauf zu achten, dass die
Wurzelkrone und damit, die Basis der
Augen beim Pflanzen im Frühherbst
höchstens 5 cm unter der
Erdoberfläche ruht. Kurz vor Austrieb
im Frühjahr erhält jede Pflanze 50 g
eines Volldüngers, der keinesfalls auf
die Pflanzen gestreut werden darf.
Nach der Blüte folgen weitere 30 g je
Pflanze. Im Herbst freuen sich
Pfingstrosen über kompostierten,
verrotteten Mist. Achtung! Keinen
frischen Mist verwenden!
Sollte es während der Blüte recht
trocken sein, wässert man hin und
wieder gründlich. Die Staudengärtnerei
Heinz Klose in Lohfelden bei Kassel
(Telefon: 05 61/51 55 55) bietet in
ihrem neuesten Katalog rund 600
Pfingstrosen-Sorten an. Im Juni kann
man sie auf den Feldern in voller Blüte
bestaunen.
Ilse Jaehner