Tipps und Tricks für
das Gärtnern im August
Blühende Ziergräser ...
... bringen anmutige Leichtigkeit in den Überschwang kompakter,
bunter Blüten des Hochsommers.
Sie erfüllen ihre Aufgabe als Einsprengsel zwischen einjährigen
Sommerblühern, als Blickpunkte
auf dem Staudenbeet und als
Partner von Heidekräutern. Die
Blütezeit dauert von Juli bis weit
in den Herbst hinein.
Viele der reizvollen Blütenstände
eignen sich zum Trocknen für
winterliche Gebinde. Man muss sie
zum Teil recht früh schneiden, jene
vom Hasenschwanzgras (Lagurus)
zum Beispiel, sowie die Köpfchen
voll ausgebildet sind, die vom
Federborstengras (Pennisetum) vor
der Reife des Blütenstandes, die
von Hirse (Panicum) vor der Reife, weil
sonst die Körner ausfallen.
Heidekräuter brauchen
Platz, ...
... weil sie andernfalls leicht
erkranken. Die Welkekrankheit
oder Wurzelfäule breitet sich bei
feuchter Witterung gern aus, stehen
die Pflanzen zu dicht, fast
seuchenhaft, meist in der Zeit von
Juni bis September. Die Pflanzen
trocknen nach Regen nicht richtig
ab, sodass der Pilz ideale
Bedingungen* vorfindet und
leichtes Spiel" hat.
Zwischen den Pflanzen sollte stets
so viel Abstand bleiben, dass Luft
auch an die bodennahen
Pflanzenteile herankommt. Der
Abstand richtet sich nach der
jeweiligen Wuchskraft der
verwendeten Sorten.
Stehen die Pflanzen zu eng, sollte
man einige herausnehmen und an
anderer Stelle wieder einsetzen.
Dies kann man sich für den
September vornehmen, einer
Hauptpflanzzeit für Calluna. Dass
die Welkekrankheit im Heidegärtchen durch angemessene
Pflanzabstände vermieden werden
kann, ist ein Beispiel dafür, dass
allein schon mit sinnvollen
Pflegemaßnahmen Pflanzen gesund
gehalten werden können.
Die doppelte
Chrysaontheme
Eine Chrysantheme erhielt im
Laufe der Zeit mehrere botanische
Namen. Nun soll sie endgültig (7)
Tanacetum parthenium heißen, ist
bis jetzt allerdings bekannter als
Chrysanthemum parthenium. Allzu oft ist sie nicht in
den Gärten anzutreffen, obwohl die
auf dem Balkan und in Kleinasien
beheimatete Pflanze sich
mittlerweile in vielen Ländern
eingebürgert hat.
Wir holen sie in den Garten und
geben ihr eine Doppelrolle, indem
wir sie zunächst als einjährig säen,
dann aber ausdauernd wachsen
lassen, wie es ihrer eigentlichen Natur als Staude
entspricht. Oft überwintert die
Pflanze und mit ihr der Nachwuchs,
der aus Samen wächst, den man
einfach ausfallen lässt.
An einem warmen, vollsonnigen
Platz und in durchlässigem Boden
hält sich die Pflanze besonders gut
und übersteht auch härtere Winter.
Die Art hat kleine Körbchenblüten
mit weißen Randblüten um die gelbe
Mitte.
Es gibt ferner Züchtungen mit voll
gefüllten Blüten wie ,Goldball' oder
,Schneeball'. Blütezeit ist von Juni
bis praktisch zum ersten Frost.
Kartoffeln, Mist und Erdbeeren vertragen sich nicht. Bis
spätestens Ende August muss klar
sein, wo die neuen Erdbeeren stehen
sollen und weiche Vorbereitungen zu
treffen sind. Entgegen der irrigen Ansicht, dass
Erdbeeren gut auf Kartoffeln folgen,
ist dies nicht empfehlenswert, weil
Kartoffeln oft unter einem
Welkepilz leiden, der auch
Erdbeeren krank machen kann.
Auch die Gewohnheit, das für
Erdbeeren vorgesehene Beet
reichlich mit Mist zu versorgen, ist
nur angebracht, wenn es sich nicht
um frischen, sondern um alten, gut
abgelagerten, kompostierten Mist
handelt. Frischer Mist zieht
Tausendfüßler, Engerlinge und
Schnecken an.
Vedüngungskur für Thymian
Thymian würzt Kartoffel sowie
Fleischgerichte und ist wichtiger
Bestandteil von Kräuteressig.
Außerdem tut er gestressten und kranken Atmungsorganen gut.
Thymian muss etwa alle zwei oder
drei Jahre erneuert werden, denn
danach lassen Ertrag und Würzkraft deutlich nach.
Um die Pflanzen durch Teilung zu
verjüngen, verfährt man so: Nach
dem zweiten Schnitt für den
Wintervorrat im August nur noch
sparsam ernten. Im September den
Boden rund um die Pflanzen etwa handhoch mit betont
humosem Substrat, dem man etwas
groben Sand beimischt, abdecken
dabei auch die unten Stängelteile
einbeziehen. Diese bilden daraufhin
Wurzeln, sodass die Pflanzen im
Frühjahr geteilt werden können.
Man setzt die Teilpflanzen an einem
sonnigen Platz recht tief in
durchlässigen, warmen Boden und
drückt gut an.
Wenn man mal gar nicht weiß was man auf ein leer
werdendes Gemüsebeet säen könnte,
sollte man sich an Gründüngung
erinnern. Die ist immer angebracht
und tut jedem Boden gut. Ab der
zweiten Augusthälfte bis Anfang
September kann man zum Beispiel
Buchweizen säen. Da die Pflanzen
schnell wachsen, entsteht bis zum
ersten Frost eine ansehnliche
Grünmasse, die man beim Graben im
Herbst in den Boden einarbeitet.
Pflanzen im Portrait
Die Staude Sonnenauge (Heliopsis)
macht ihrem Namen alle Ehre, denn
ihre offene Blüte ist, als ob man der
Sonne persönlich ins Auge schaute.
Es handelt sich um eine
ausgesprochen langlebige,
130 bis 150 cm hohe Beetstaude. Im
Weihenstephaner Sichtungsgarten
standen Exemplare ungefähr zehn
Jahre, ohne dass ihr Blüheifer
nachgelassen hätte.
Gut passt Sonnenauge zu blauem
Salbei (Salvia nemorosa),
Indianernessel (Monarda), hohem
Ehrenpreis (Veronica longifolia)
sowie zu niedrigen und hohen
Herbstastern. Diesen Stauden ist das
Sonnenauge im August und September mit seinen goldgelben
Blüten ein wirkungsvoller Begleiter.
Hervorragende Sorten sind unter anderem Goldgefieder' und
Spitzentänzerin'. Sollte es
während der Blüte nicht genug
regnen, gießt man reichlich mit der
Kanne direkt in den Wurzelbereich.
Ilse Jaehner