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Im September

Tipps und Tricks für
das Gärtnern im September


Obsternte mit Samthandschuhen

Früchte, egal weicher Art, reagieren empfindlich auf Druck und Stoß. Je seltener sie angefasst, umgepackt und bewegt werden,
desto besser. Man pflückt nur in gut gepolsterte, nicht zu große Körbe und sortiert dann im Lagerraum auf Lattenroste.

Aus mancherlei Gründen ist die Lagerung der Früchte in Flachsteigen diesem Verfahren allerdings vorzuziehen. Man sortiert
noch im Freien aus dem Korb in die bereit stehenden Steigen, und zwar immer nur eine Lage je Steige; die Früchte nie doppelt oder gar
dreifach übereinander legen. Beschädigte, kranke oder aus anderen Gründen nicht einwandfreie Früchte werden sofort aussortiert und
kommen auf keinen Fall in den Lagerraum.

Die Steigen werden an einem windgeschützten, schattigen Platz des Gartens gestapelt , sodass die Früchte erst einmal "abschwitzen"
und nicht sonnenwarm In den kühlen Keller kommen. Sollte es regnen, breitet man über die oberste Steige eine Folie.

Nach einigen kühlen Nächten werden die Steigen im Lagerraum so gestapelt, dass möglichst von allen Seiten reichlich Luft
herankommt. Da die Früchte regelmäßig kontrolliert werden sollten, müssen sich die Steigen gut umstapeln lassen.

Tomaten mit Kammern

Tomatenfrüchte sind, botanisch gesehen, Beeren. Diese entstehen grundsätzlich nach Befruchtung der Eizelle aus dem Fruchtknoten,
enthalten mehrere Samen und haben unter dünner Außenhaut eine fleischige Fruchtschicht mit saftiger Innenschicht.

Ob eine Frucht eine Beere ist, hängt nicht von der Größe ab, sondern allein von ihrer Entstehung und ihrem Bau. Manche so
,genannte Beere ist, deswegen mitnichten eine; als Beispiel sei die Erdbeere genannt, die keine echte Beere ist. Dagegen sind Gurken
und Kürbisfrüchte sehr wohl Beeren, mitunter sogar zentnerschwere.
 
Das Innere von Beeren kann einfächrig aufgeteilt sein wie bei Weinbeeren oder mehrfächrig unterteilt wie bei Tomaten. Allerdings
heißen die Fächer bei Tomaten Kammern. Grundsätzlich kann man  davon ausgehen, dass größere, vielkammerige Früchte mit hohem
Fleischanteil aromatischer sind als, mittelgroße mit wenig Kammern.

Massenträger herkömmlicher Sorten haben Früchte mit zwei Kammern, Fleischtomaten mehrere Kammern, etwa sechs.
Aromaintensive Fleischtomaten erfreuen sich ständig steigender Beliebtheit und werden gern auch in Kleingärten gezogen. Im
September, schmecken sie am besten.

Wir brauchen mehr Zitronenmelisse Zitronenmelisse ist eines der verbreitetsten Küchen- und Würzkräuter. Kein Salat ohne Zitronenmelisse sollte die Devise heißen! Wer Speisen hübsch anrichten möchte, dekoriert gern mit dem Grün von Zitronenmelisse. Die Blätter ergeben allein oder zusammen mit Pfefferminze einen erfrischenden Sommertee.

Die Inhaltsstoffe der Blätter wirken verdauungsfördernd, blähungsmindernd und Schweiß treibend. Ganz besonders hervorzuheben ist jedoch die beruhigende Wirkung. Melissentee und Melissengeist bewähren sich in dieser Hinsicht besonders.Das letzte Mal schneidet man spätestens Mitte September vor einer möglichen Blütenbildung. Man streift die Blätter von den Stielen und trocknet sie schonend an einem luftigen Platz, geschützt vor Sonne.

Zitronenmelisse lässt sich problemlos vermehren, zum Beispiel im September nach dem letzten Schnitt: Man zerteilt den faserigen
Wurzelballen in mehrere Teilstücke und pflanzt diese an einem sonnigen, aber nicht heißen Platz in frischen, warmen, gut
gepflegten Gartenboden. 

 

Der Herbst naht

Der Garten ist jetzt besonders schön, voller Blüten, voller Früchte. Die Sonne hat noch so viel Kraft, dass sie selbst die Abende bis in die Dunkelheit wärmt. Wer jetzt noch Urlaub hat und die Tage im Kleingarten verbringen kann, kommt voll auf seine Kosten.

Wenn das doch gar kein Ende nähme! Doch vielleicht wäre das gar nicht so gut, denn die Natur lässt nun einmal auf den Sommer den
Herbst und auf den Herbst den Winter folgen, ehe ein neuer Frühling beginnt.

Also, schöpfen wir die Gegenwart voll aus und erfreuen uns unter anderem am Straucheibisch (Hibiscus syriacus). 

Er blüht von Juli bis zum ersten Frost wunderschön mit auffallend großen, gut geformten Blüten - je nach Sorte in weiß, rosa, rot oder in Blautönen. Die Pflanzen wachsen breitbuschig, aufrecht und werden 150 bis 200 cm hoch.

Sorten mit ungefüllten Blüten sind etwas widerstandsfähiger als solche mit gefüllten, die am besten nur in Gegenden mit Weinklima verwendet
werden sollten. Nimmt man die vorjährigen Triebe vor dem Austrieb auf wenige Blattknospen zurück, bilden sich besonders lange, kräftige
Blütentriebe. Erwünscht ist ein warmer, geschützter, sonniger Platz und frischer, nicht zu leichter, durchlässiger Lehmboden ohne
Verdichtungen an der Oberfläche oder im Untergrund.

Wer früh pflanzt pflanzt gut

Die Empfehlung, frühjahrsblühende Blumenzwiebeln und- knollen möglichst früh in die Erde zu bringen, hat alljährlich ihre Berechtigung. 

Man könnte sagen: ,Wenn die ersten Herbstzeitlosen blühen, ist das ein Zeichen, die Sache in Angriff zu nehmen." Besonders die Arten, deren Zwiebeln keine schützenden  Trockenhäute haben, sollen nicht lange an der Luft liegen.

Auch in kleine Kleingärten passen Hundertschaften von Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Krokussen (Crocus), Winterlingen
(Eranthis), Blausternen (Scilla) und Schneestolz (Chionodoxa luciliae). Sie stehen gern in der Nachbarschaft
von Seidelbast (Daphne), Vorfrühlingsrhododendron (Rhododendron praecox), Zaubernuss (Hamamelis) und Duftschneeball (Vibumum farreri). Danach werden Tulpen (Tulipa) und Hyazinthen (Hyacinthus) gesetzt, in wühlmausgefährdeten Gärten Narzissen (Narcissus) in vielen Arten.

Mit Kaiserkrone und Gold- Lauch gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse können Kleingärtner zur Weißglut bringen, weil sie schon in geringer Zahl großen Schaden an
Gehölzen, Stauden und Blumenzwiebeln anrichten können. Bekanntlich machen sie um die stark riechenden Zwiebeln von
Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) einen Bogen. Die Hoffnung, dass dieser Geruch reicht, die Tiere auch von anderen 
Blumenzwiebeln abzuhalten, erfüllt sich nicht immer.

Ebenfalls verschont von Wühlmausfraß bleibt der kleine GoldLauch (Allium moly). Die aus Spanien stammende Art ist bei uns
winterhart und vermehrt sich überaus willig, sodass man die Horste bald aufnehmen, die Zwei- belklumpen auseinander pflücken und neu
pflanzen kann, Gut macht er sich am Gehölzrand, im Steingarten oder in naturnah angelegten Winkeln in Sonne oder lichtem Schatten und
frischem Boden. 

Ein paar Tipps und Merkmale in Stichworten: Pflanztiefe = 6 bis 8 cm; Pflanzweite = 10 bis 12 cm; Blütezeit = Juni; die Blüten sind goldgelb,
sternförmig und sitzen in einer schirmförmigen Dolde auf 20 bis 30 cm hohen Stielen; der Gold-Lauch ist gut zu vergesellschaften mit dem
rosarot blühenden Rosen-Lauch (Allium oreophilum).

Hübsche Lückenbüßer

Der Sommer hinterlässt oft Lücken, wenn einige Einjahresblumen nicht mehr so ansehnlich sind oder ganz aufhören zu blühen. Der Herbst ist
jedoch noch lang. Etliche Pflanzen, die nun angeboten werden, füllen die leeren Stellen, z.B. Herbstheide (Erica gracilis) mit roten, rosa

farbenen oder weißen Blüten, Chrysanthemen (Chrysanthemum- Arten) mit weißen, gelben, rosalarbenen, roten und bräunlichen
Blüten, Strauchveronika (Hebe x andersonii) und Zierkohl (Brassica).

Obst folgernd ernten Infolge der ungünstigen Witterung zur Zeit der Obstblüte in diesem Frühjahr gibt es längst nicht so viel Obst wie im Jahr
2000. Auf jeden Apfel, auf

jede Birne kommt es an und darauf, dass diese zum besten Zeitpunkt gepflückt wird.

Da sich die Blüte wegen der Witterung über einen ungewöhnlich langen Zeitraum erstreckte, ist damit zu rechnen, dass die Früchte eines
Baumes auch unterschiedlich reifen. Darauf sollte man in diesem Jahr besonders achten und folgernd pflücken. Das bedeutet: Nur die jeweils
wirklich pflückreifen Früchte ernten, und die übrigen noch ein Weilchen hängen lassen.
Bei niedrigen Baumformen, wie sie vorzugsweise in Kleingärten stehen, kann man das ohne weiteres so handhaben.

Merkmale der Pflückreife: Farbe der Schale, der Kerne, des Fleisches, typischer Geruch des Fleisches, leichte
Löslichkeit vom Stiel, In gut besonnten Kronenpartien reifen Früchte grundsätzlich eher als in beschatteten.

Pflanzen im Portrait

Unsere Portraitpflanze soll dieses Mal kein Ziergewächs sein, sondern die Kartoffel. Kartoffeln aus dem eigenen Garten, gut gepflegt und per Hand und Grabegabel schonend geerntet, schmecken einfach köstlich. Und wie viel erntet man von wenigen Quadratmetern!

Kartoffeln machen nicht dick und sind rundum gesund. Kartoffeleiweiß ist mit seinen lebenswichtigen Aminosäuren 
ernährungsphysiologisch äußerst wertvoll. Die Knolle enthält viel Stärke. Bedeutend ist auch der Gehalt an wichtigen Vitaminen und
Mineralstoffen.

Kartoffelknollen erntet man für die Lagerung möglichst an einem trockenen Tag, wenn das Kraut nahezu eingezogen ist. Lagern Sie sie
so, dass von allen Seiten Luft herankommt, ein Lattengestell eignet sich gut dafür. Stapeln Sie sie nicht höher als 1 in, und lagern Sie
sie in einem ziemlich dunklen, 3 bis 5 °C warmen Raum bei hoher Luftfeuchtigkeit. Lesen Sie kleine Knollen vorher aus und verbrauchen
Sie sie vorab. Feinschmecker schätzen sie als ausgesprochene Delikatesse.

Ilse Jaehner 


ZU GUTER LETZT:

Goethe meinte zwar Was hat ein Gärtner zu reisen? Ehre bringt's ihm und Glück wenn er sein Gärtchen bestellt, aber falls
jemand doch reiselustig ist, sollte er einmal nach Erfurt fahren ins Deutsche Gartenbaumuseum. Das Museumsgebäude selbst die
Cyriaksburg dient Ausstellungen unter wechselnden Themen, die in die mehr theoretische Welt der Pflanzen einführen. Auf dem
sich anschließenden Gelände hat sich die "ega" die Erfurter Gartenbauausstellung, als Dauerausstellung etabliert. Dort können Sie sich zahlreiche Anregungen für den eigenen Garten holen. Zudem ist die Stadt Erfurt sehenswert und Goethes eigener Garten in
Weimar nur, einen Katzensprung entfernt 



NS Tipp "IN 

Der September eignet sich hervorragend zur Pflanzung von Stauden. So mancher Kleingärtner hätte gerne viele schöne Gattungen und Arten aus dieser Pflanzengruppe, wenn er nur wüsste, für weiche er sich entscheiden soll und wo er sie bekommen kann.

In solchen Fällen hilft die Broschüre Staudengärtner präsentieren ihre Lieblingspflanzen  Zehn Staudengärtnerein haben sich zusammengetan und diese Broschüre herausgegeben. Jeder an diesem, Projekt Beteiligte stellt die Pflanze oder einige Pflanzen vor, die ihm besonders zusagen, und von denen er überzeugt ist, dass sie weite Verbreitung verdienen. Dabei liegt die Betonung je nach Schwerpunkt zum
Beispiel auf alpinen Stauden, Wild- und Steppenstauden, auf Wasserpflanzen und winterharten Sukkulenten, um nur einige
Beispiele zu nennen.

Die Adresse für den Bezug der Broschüre. Susanne Peters, Auf dem Flidd 20, 25436 Uetersen. Sie können die Broschüre gegen
Einsendung g eines mit UM 1,50 frankierten DIN-A5- Umschlages (Rückumschlag) bei dieser Adresse anfordern; legen Sie bitte EU 0, 56 in Briefmarken für die Broschüre bei. 

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