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Im Oktober

Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Oktober


Farbensymphonie von Blumen, Obst Gemüse

Man kann noch so sehr von Frühjahr und Sommer schwärmen im Herbst, unter der Sonne des
"Goldenen Oktobers", ist der Garten mit der Fülle von bunten Blüten, Blättern und Früchten eine
einzige Farbensymphonie, an der sich Zierpflanzen, Obstgehölze, Gemüsearten, alle auf ihre Weise, beteiligen.

Die Tage sind zwar schon ziemlich kurz, aber bei gutem Wetter wunderbar und Belohnung für alle
Mühe, die bisher aufgewendet wurde. Wer jetzt Zeit hat, genießt bewusst jede Stunde im Garten.

Winterharte Fuchsien

Zu den besten Dauerblühern, die Im lichten Schatten, in niederschlagsreichen Gegenden
auch an sonnigen Plätzen, prächtig gedeihen, gehören winterharte Fuchsien (Fuchsia). Die 100 bis
150 cm hoch werdenden Pflanzen blühen ununterbrochen und überreich von Juli bis Frost.. Selbst 
im Oktober zeigen sich noch Blüten. Die Winterhärte reicht völlig aus, um in unseren
Regionen den Winter überstehen zu können.

Die Behandlung der Pflanzen nach den ersten Frösten ist Ansichtssache:

Die einen schneiden nicht zurück, weil sie fürchten, dass Frost in die Triebreste eindringen und Fäulnis
verursachen könnte. Sie schneiden erst Im Frühjahr dicht über dem Erdboden zurück.

6 Die anderen schneiden im Herbst auf Handlänge zurück und dann im
Frühjahr noch einmal und haben gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht.

Sehr gut für den Winterschutz eignen sich Heidekrautspitzen und trockene Farnwedel. Man füllt sie
zwischen die Triebe und legt sie rund um die Pflanze auf die Erde. Darüber werden einige
Nadelholzzweige gelegt.

Die bekannteste winterharte Fuchsie ist Fuchsia magellanica.
Fuchsiengärtnereien bieten zahlreiche Hybriden und Sorten an.
Alle eignen sich hervorragend gerade für Gärten mit beschränkten Platzverhältnissen. Beste
Pflanzzeit ist das Frühjahr. 

Späte Apfel spät ernten

Die wertvollsten Apfelsorten für den Verbrauch im Haushalt sind die spät reifenden, weil sie sich am
längsten halten: je nach Sorte bis April und Mai. Die späte und lang andauernde Genussreife erfordert
auch eine späte Ernte.

Die späten Sorten werden normalerweise erst im Laufe des Oktobers gepflückt. Das gilt unteranderem für einige "alte" Apfelsorten, 

die neuerdings wieder im Kommen sind wie Kaiser Wilhelm' (Pflückreife Mitte Oktober, Genussreif Dezember bis
März/April), Roter Boskoop (pflückreif Mitte bis Ende Oktober, so spät wie möglich ernten, genussreif von Dezember
bis April), "Ontarioapfel" (pflückreif Ende Oktober, so spät wie möglich ernten, genussreif
Dezember bis Mai), Bohnapfel (pflückreif Ende Oktober, genussreif von Februar bis Juni).

Einen besonderen Hinweis verdient, Golden Delicious: 

Die Früchte bekommen ihr volles Aroma nur, wenn sie in günstigen Lagen mit sonnigem, warmem
Herbst erst Mitte Oktober oder Anfang November (!) gepflückt werden, Golden Delicious lässt
sich jedoch nicht so gut lagern wie die übrigen Sorten und "welkt" schnell, wenn
der Lagerraum nicht ideal ist.

Vertragen Kohlköpfe Frost?

Mitunter wird es schon im Oktober hin und wieder frostig. Wie steht es mit der Frosthärte von
Kopfkohlarten, also von Weiß und Rotkohl sowie von Wirsing? Am empfindlichsten ist Weiß- kohl, vor
allem gut ausgereifte Köpfe nehmen leicht Schaden. Da es sich gewöhnlich nur um leichten Frost
handelt, genügt es, einige Umblätter über den eigentlichen Kopf zu legen.

Rotkohl ist etwas unempfindlicher, sodass man sich im Oktober kaum extra um ihn kümmern muss.
Späterer, stärkerer Frost zerstört häufig die oberen, fest schließenden Blätter, und dann fault der Kopf leicht.

Am unempfindlichsten ist Wirsing. Besonders die ausgesprochenen Wintersorten halten niedrige
Temperaturen aus. Dennoch ist es empfehlenswert, die Kohlköpfe vor dem Winter zum Beispiel im
Frühbeet einzuschlagen und bei starkem Frost

Fenster auf den Frühbeetkasten zu legen.

Bodenuntersuchungen sind Wichtig

Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) der
Landwirtschaftskammer Münster hat in den vergangenen drei Jahren
etwa 22 000 Bodenproben aus Hausund Kleingärten untersucht.
Das Ergebnis: Gemüsebeete sind deutlich mit Kalk und Phosphor überversorgt!

Ein möglicher Grund ist, dass Hobbygärtner zusätzlich zu reichlichen Kompost- und
Mistgaben weitere Dünger einsetzen: trotz hoher pH-Werte streuen sie Dünger mit hohem
Kalkgehalt, und trotz des hohen Phosphorgehalts setzen sie phosphorhaltige Dünger
(Volldünger) ein. Die Folge: Die Nährstoffgehalte geraten aus dem Gleichgewicht, mit dem Ergebnis,
dass die Pflanzen oftmals nicht richtig wachsen.

Rasenflächen zeigen dagegen oft Mangel an den wichtigen Nährstoffen Kalium und
Magnesium, weil Rasen oft nur mit Kalk oder Stickstoff gedüngt wird. Empfehlung: Unbedingt im Abstand
von zwei bis drei Jahren den Boden untersuchen lassen.

Die Anschriften der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten, die
Bodenuntersuchungen durchführen, liegen gewöhnlich den Kleingärtnervereinen vor. Eine Liste
aller LUFA können Sie aber auch gegen Einsendung eines mit DM 1,10 frankierten Rückumschlages
beim Verlag W Wächter GmbH, EIsasser Straße 41, 28211 Bremen, anfordern (nicht frankierte
Umschläge können nicht berücksichtigt werden). Ein Tipp: Erkundigen Sie sich bei der LUFA,
ob es Ermäßigungen gibt, wenn sich mehrere Gartenfreunde zusammenschließen!

Ilse Jaehner

 

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