Tipps und Tricks für
das Gärtnern im November
"Nackte Wurzeln"
Laub abwerfende Gehölze, die nicht
bis zur Verkaufsgröße in
Pflanzgefäßen (Containern)
kultiviert wurden, haben nackte
Wurzeln". Sie können nur während
der Vegetationsruhe, also ab
Beendigung des
Laubfalls im Herbst
bis kurz vor Austrieb im Frühling,
gepflanzt werden.
Containerpflanzen hingegen können
auch außerhalb dieses Zeitraumes
gepflanzt werden.
Blühende Hecken für
Kleingärten
Soll eine Hecke gepflanzt werden,
richtet sich der Pflanzenabstand
nach Höhe der Pflanzenart und nach
dem verwendeten Pflanzmaterial. So
setzt man z.B. kleine Junggehölze,
die preiswerter zu haben sind als
ausgesprochene Heckenpflanzen mit
Ballen, verhältnismäßig dicht. Ein
Beispiel: Von ein- bis dreijährigen
Jungpflanzen setzt man
durchschnittlich sechs bis acht
Pflanzen je laufenden Meter.
In kleinen Gärten hat es sich bewährt, wenn man Blütensträucher als Heckenpflanzen auswählt,
die nur eine bestimmte Höhe erreichen und nicht - wie z.B. Liguster (Ligustrum) oder Hainbuche (Carpinus)
streng geschnitten werden müssen. Hier kommen bestimmte Rosensorten (Rosa), Fingersträucher (Potentilla), Zierquitten (Choenomeles), Mahonien (Mahonia) und verschiedene Spireen (Spiraea) in Frage.
Was tun mit Staudentrieben?
Im Folgenden möchte ich einige Möglichkeiten aufzeigen, was Sie mit Staudentrieben im Herbst tun können und deutlich machen,
was aus meiner Sicht sinnvoll ist und was nicht.
1. Trocknen lassen und verbrennen? Das ist die schlechteste und nicht empfehlenswerte Lösung.
2. Ungeschnitten auf den Komposthaufen geben? Das ist nicht sinnvoll, weil die langen Triebe beim Auf- und Umsetzen stören. 3. Vor dem Kompostieren häckseln? Das ist eine vernünftige Methode, weil die teils verholzten Triebe das zu kompostierende Material auflockern und so der Rottevorgang gefördert wird.
4. Gehäckselte Triebe sofort wieder im Garten verteilen? Das ist eine arbeitssparende Methode und vor allem für immergrüne Gehölze, die schlechte Humusbildner sind, nutzbringend.
Rosen als Bodendecker ...
... sind eher für größere Flächen geeignet, weil selbst schwachwüchsige Sorten wie Schnee
flocke oder "The Fairy'40 bis 60 cm hoch werden, die bekannte und mittlerweile weit verbreitete Sorte Heidetraum
sogar eine Höhe von 70 bis 80 cm erreicht. Bei niedrigen Sorten rechnet man bis zu vier Pflanzen je Quadratmeter.
Werden Rosen als Bodendeckerverwendet, sollen sie vor allem gesund, pflegeleicht und so wüchsig sein, dass sie innerhalb von
zwei Jahren die für sie vorgesehene Fläche zu 90 % bedecken. Außerdem sollen sie möglichst ohne Unterbrechung von
Juni bis zum Herbst blühen.
Risiko Rückschnitt
Im Herbst geht man nicht ohne Schere in den Garten. Aber man darf nicht alles und nicht überall schneiden. So z.B. nicht die Garten Hortensien (Hydrangea macrophylla), die jetzt noch Reste der blauen oder rötlichen Blütenstände erkennen lassen.
Solche Hortensien haben die Blütenknospen für das nächste Jahr bereits in diesem Jahr gebildet. Wer die Triebe jetzt oder im Nachwinter radikal zurückschneidet, beraubt sich also selbst der schönsten Blütenpracht.
Das gilt aber nicht für Hortensien mit ballförmigen Blütenständen. Die ebenfalls verbreitete weiße Sorte Annabelle' von Hydrangea arborescens blüht am einjährigen Holz und damit am Ende der Triebe, die sie erst im nächsten Frühjahr bildet.
Der Spindelbusch ...
... ist die Baumform für den kleinen Garten. Vor der Pflanzung mache man sich klar, dass Spindelbüsche auf optimale
Umweltverhältnisse und intensive Pflege angewiesen sind. Die Kombination von schwachwüchsiger Unterlage und anspruchsvoller Tafelsorte,
die bei Spindelbüschen üblich ist, schafft eine höchst wählerische Pflanze. Guter, humus- und nährstoffreicher, genügend wasserhaltiger, offener Boden, reichlich Licht, Luft und Sonne, genügend Platz sowie beste Pflege mit sachgemäßem Schnitt und notwendigem Schutz vor Krankheiten und Schädlingen sind unabdingbar.
Wegen der schwach ausgebildeten Wurzeln der Unterlage ist jeder Spindelbusch zeitlebens auf Halt durch einen Pfahl angewiesen.
Für Büsche und Spindelbüsche beträgt die Länge des Pfahls 1,50 in über der Erde plus 60 cm in der Erde.
Unabhängig von der Baumform braucht jeder frisch gepflanzte Obstbaum einen Pfahl, der möglichst vor dem eigentlichen Pflanzvorgang in die Erde eingeschlagen wird.
"Blauer" Grünkohl
Bei "blauem" Grünkohl geht es um die neue Sorte Redbor, eine F1 Hybride, die bis 80 cm hoch wird und palmenartig abstehende, gekrauste Blätter hat. Diese sind zuerst rötlich gefärbt, später rotviolett.
'Redbor' liegt im Trend, denn seit einiger Zeit geht es mit rot oder gelbstängeligem Mangold und den verschiedenfarbigen
Salat-, Zucchini- und Kürbisarten und -sorten sowieso recht bunt im Gemüsegarten zu. Nun gesellt sich noch der Grünkohl dazu.
Die Blätter werden wie die von anderen Grünkohlsorten zubereitet, verlieren dann allerdings die besondere Färbung. Man sollte es jedoch mit dem Verzehr nicht ganz so eilig haben, denn sehr hübsch sieht 'Redbor' aus, wenn Raureif oder Schnee die Blätter schmückt.
Pflanzen in Portrait
Es ist Pflanzzeit, und damit haben Sie die Möglichkeit, Pflanzen zu setzen, die die
Laube grün einkleiden und zudem mit Blüten und Duft umhüllen. Suchen wir nach passenden Gehölzen für diesen Zweck,
drängt sich der Name Geißblatt oder Jelängerjelieber förmlich auf.
Traditionsgemäß ist damit die Art Lonicera caprifolium gemeint. Doch auch die anderen Geißblattarten kann man ebenfalls
"je-länger-je-Iieber" haben, beispielsweise L. x heckrottii.
Diese Art ist eine der schönsten und wertvollsten Schlingsträucher; sie ist entstanden aus der Kreuzung von L. americana und L. sempervirens.
Die Triebe schlingen an Spalieren oder Drähten 3 bis 4 in hoch und tragen zahlreiche, außen, rötliche, innen gelbe, gut duftenden Blüten. Blütezeit: Juli bis September, einige Nachzügler blühen sogar bis zum ersten Frost. Die Wünsche: guter, frischer Gartenboden, etwas windgeschützt, Sonne, allenfalls lichter Schatten.
Ilse Jaehner