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Im Dezember

Tipps und Tricks für
das Gärtnern im Dezember


Pflanzen im Portrait

Die Skimmie schmückt sich mit korallenroten Beeren am Ende des alten Jahres und nimmt den Beerenschmuck mit hinüber ins
neue. Eine Verheißung der besonderen Art.

Wer eine Skimmie pflanzen will, muss allerdings wissen, worauf es ihm ankommt, mehr auf Blüten oder auf Blüten und Früchte. Die
bekommt er mit Skimmia japonica, falls eine weibliche Pflanze nicht völlig isoliert steht, denn zur Bildung von Früchten ist ein
männliches Nachbarexemplar nötig, weil Skimmia japonica zweihäusig ist. 
Zur Blütezeit im Mai schmückt sich der kleine, immergrüne Strauch mit vielen weißen, duftenden Blüten in aufrechten Dolden. Ihnen
folgen bei weiblichen Pflanzen ab September eine Menge Früchte, die sich praktisch durch den ganzen Winter und länger halten. Oft sind
noch welche da, wenn schon die neuen Blüten ansatzweise zu sehen sind.

Dieses bedingt kalkverträgliche Gehölz ist zu jeder Zeit ein Schmuckstück, passt auch in kleine und kleinste Gärten, eignet sich
hervorragend für halbschattige Plätze und frischen, humosen Boden.

Was geschieht, wenn Pflanzen erfrieren?

Eine Pflanze erfriert tatsächlich, sofern Kälte direkt das Absterben bewirkt. Im Verlauf des Erfrierens kristallisiert das Wasser in den
Zellen des Pflanzengewebes und zerreißt sie, weil sich gefrierendes Wasser ausdehnt.

Unter anderem wird die Trennung von Blattgrün, also dem Chlorophyll, und dem säuerlichen Zellsaft aufgehoben. Daraufhin
ändert sich der Blattgrünfarbstoff. Er wird braun. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass die Pflanze nicht mehr zu retten ist.

Was ist Frosttrocknis?

Meist gefriert eine Pflanze, indem nicht das Wasser in den Zellen zu Eis wird, sondern Wasser aus dem Protoplasma wird den Zellen
entzogen und gefriert in den Zellzwischenräumen. Der Zellinhalt gefriert nicht, weil er Salze enthält.
Tauen die Eisklümpchen bei über Null Grad zwischen den Zellen langsam auf, können die Zellen das Wasser wieder aufnehmen. Schmilzt
das Eis jedoch schneller, als das Wasser in die Zellen gelangen kann, verdunstet das Wasser durch die Spaltöffnungen der Blätter und geht
der Pflanze verloren. Kann sie dann nicht schnell genug Nachschub besorgen, weil das Wasser im Boden gefroren ist, verdurstet sie. 

Diesen Vorgang nennt man Frosttrocknis, er ist also ein Vertrocknen und nicht ein Erfrieren.

Besonders immergrüne Gehölze, deren Blätter auch im Winter viel Wasser verdunsten, sind von Frosttrocknis bedroht, wenn kein
verfügbares Bodenwasser vorhanden ist. Deswegen wässert man sie vor Einbruch des Winters noch einmal gründlich und deckt den Boden mit
organischem Material ab, damit Frost weniger tief in die Erde dringt.

Barbarazweige blühen Weihnachten

Der Barbaratag, der 4. Dezember, gilt als Stichtag für den frühesten Schnitt von Zweigen für die Blüte zu Weihnachten. Dann besteht nämlich
einige Sicherheit, dass die in Frage kommenden Gehölze, zum Beispiel Forsythien (Forsythia), schon ausreichend Frost bekommen haben
und folgende Wärme die Bereitschaft zum Austrieb veranlasst.

Man kann den Winter allerdings auch künstlich herbeiführen, indem man die geschnittenen Zweige kurze Zeit in die Gefriertruhe legt, danach
in ein Wasserbad, das man etwa 8 bis 12 Stunden mindestens 30 °C warm hält. Obere Grenze 38 °C
Mitunter genügt dazu schon ein flacher, mit Wasser gefüllter Behälter auf einem voll aufgedrehten Heizkörper. Die Zweige sollen ganz
im warmen Wasser liegen. Zuvor müssen die gefrorenen Zweige langsam (!) auftauen.

Kahlfrost ist der größte Feind ...

... von Feldsalat, wenn es ohne schützende Schneedecke stärker friert. Fichtenzweige halten schädliche Sonne ab und verhindern
wiederholtes Gefrieren und Tauen in schnellem Wechsel. Zwischen die Feldsalatreihen gibt man Rindenhumus, Kompost oder
dergleichen, damit die Pflanzen nicht auswintern.

Eine Abdeckung mit Vlies ermöglicht es, selbst nach Schneefall verhältnismäßig bequem ernten zu können. Vlies verhindert übrigens
besser als ein Folientunnel Verluste, weil Schnee auf Vlies doppelt vor Kälte schützt.

Meerrettich ist gesund

Bevor die Erde hart gefriert, sorgt man für ausreichenden Vorrat an Meerrettich. Man schlägt die Wurzeln unter hoher Laubschütte
oder im Frühbeet ein. Meerrettich wird vorrangig in den R- Monaten, also von September bis April gegessen.
Die Wurzeln enthalten außerordentlich viel Vitamin C, fast so viel wie Petersilie und Paprika.
Außerdem sollen die Inhaltsstoffe antibakteriell wirken und Krebs vorbeugen. Meerrettichsoße oder  die passt hervorragend zu
Rindfleisch und allem Gegrillten oder sonst kurz Gebratenen.

Schnee ist kein Leichentuch!

Die zwischen den Eiskristallen befindliche Luft leitet Wärme schlecht, und deswegen hält diese sich unter Schnee besser im Boden
als ohne Schneedecke und kommt dort ruhenden Saaten und Pflanzen zugute. Es wurden schon Temperaturdifferenzen von rund 15
°C gemessen. Darum ist es völlig abwegig, Schnee als Leichentuch der Natur zu bezeichnen. Im Gegenteil, es kuschelt sich gut unter der
Schneedecke.

Ilse Jaehner

ZU GUTER LETZT:

Der Winter sei willkommen,
Sein Kleid ist rein und neu!
Den Schmuck hat er genommen,
Den Keim bewahrt er treu.

So dichtete Siegfried August Mahlmann 1805.


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